Bischof Joachim Reinelt:
"Eine Wallfahrt ist wie unser Leben"

Jubiläumsgottesdienst zur 20. Kinderfußwallfahrt von Dresden nach Mariaschein

Predigt

Dresden, 22.08.2011 (KPI): Ja, das kannten alle anwesenden Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen mit Fußwallfahrt-Erfahrung: Erschöpfung und Blasen an den Füßen ebenso wie Hilfen unterwegs und die Freude über den geschafften Weg. Zahlreiche Hände gingen in die Luft, als Bischof Joachim Reinelt in seiner Predigt diese Stichworte nannte und fragte, wer dies schon erlebt habe. "Eine Wallfahrt ist wie unser Leben: Es gibt ein Auf und Ab. Und unser Weg hat ein Ziel: den Himmel", ergänzte der Bischof.

Erlebtes

Zu Beginn des Gottesdienstes berichteten junge Fußwallfahrer von ihren Erlebnissen unterwegs...

Zahlreiche junge Pilgerinnen und Pilger, die in diesem oder den vergangenen Jahren bei der Kinderfußwallfahrt von Dresden nach Mariaschein mitgegangen sind oder als Helfer im Hintergrund mit dabei waren, versammelten sich am vergangenen Freitag Abend, 19. August, zum Jubiläumsgottesdienst in der St. Josef-Kirche. Hier hatte die erste Kinderfußwallfahrt 1992 begonnen – und seither bitten in jedem Jahr die Fußwallfahrer in dieser Kirche um den Reisesegen vor ihrem Start.

Das Ziel ihrer einwöchigen Fußwallfahrt ist immer die in Krupka (Tschechien) gelegene Wallfahrtskirche Mariaschein. Übernachtet wird mit Isomatte und Schlafsack meist in Gemeindehäusern. Einfache und selbst zubereitete Verpflegung gehört ebenfalls zu dieser Wallfahrt. Sie steht in jedem Jahr unter einem Thema, zu dem es dann unterwegs altersgemäße Katechesen gibt. Doch die Kinder und Jugendlichen gehen, beten und singen nicht nur, sondern es bleibt auch genügend Zeit zum Toben, Spielen und Basteln.

Gebastelt

Was in den vergangenen Jahren während der Fußwallfahrt gebastelt worden ist, vermittelt einen kleinen Eindruck von diesem Ereignis.

Zur Geschichte:

Begonnen hatte alles 1991/1992, als Gudrun Schlechte (1927-2009) für Kinder aus "ihrer" Pfarrei St. Josef, Dresden-Pieschen, ein besonderes Ferienerlebnis mit Glaubenserfahrung suchte. Zusammen mit sechs Kindern pilgerte sie im Sommer 1992 zu Fuß von Dresden zur Wallfahrtskirche Mariaschein, die jenseits des Erzgebirgskamms im tschechischen Krupka liegt. Unterstützt wurde sie von Klaus-Michael Tschöpe, damals Kaplan in St. Josef. Sie hatten Wege erkundet, Quartiere organisiert und für jeden ein Wallfahrtsheft erstellt, in dem Lieder, Gebete und ein Thema für jeden Tag standen. Miteinander erlebten die Kinder dann eine Wallfahrtswoche in froher Gemeinschaft, übten Aufmerksamkeit füreinander ebenso wie Durchhalten. Aber auch die Freude beim gemeinsamen Singen, Basteln und Beten kam nicht zu kurz. – Die guten Erfahrungen bei dieser ersten Kinderfußwallfahrt ermutigten zur "Wiederholung" im folgenden Jahr – diesmal mit neun Kindern. 1994 wollten dann bereits 16 Kinder mitgehen... Daraufhin brauchten die beiden Initiatoren weitere Helferinnen und Helfer. – Mittlerweile wallfahren die jungen Christen - in diesem Jahr gingen 42 Kinder und Jugendliche mit - in zwei Kindergruppen und einer Jugendgruppe, die alle am selben Tag starten, aber auf verschiedenen, sorgsam ausgewählten Routen gehen, meist in Gemeindehäusern übernachten und sich erst am Mückentürmchen, kurz vor Mariaschein, wieder treffen.

gruppenbild

Sie alle waren in den vergangenen 19 Jahren mehr oder weniger oft dabei: die Fußwallfahrer und ihre Helfer, die am 19. August zum Jubiläumsgottesdienst gekommen waren. 

Zum 10. Mal lag in diesem Jahr die Verantwortung für die Organisation und Durchführung der Kinderfußwallfahrt bei Maria Schmidt und Anne Walsch. Ab dem kommenden Jahr wird sich Hannelore Franck, Mitarbeiterin im Ökumenischen Informationszentrum, darum kümmern.

Tschöpe und Reinelt













Auch Klaus-Michael Tschöpe, mittlerweile Pfarrer in Auerbach, ist immer wieder mit dabei und pilgert in jedem Jahr zumindest ein paar Tage lang mit. Am Freitag feierte er zusammen mit Bischof Joachim Reinelt und dem guatemalteki-schen Padre Santos, der in diesem Jahr die Kinderfußwallfahrt begleitete, die Heilige Messe.

einzug



Wallfahrtskreuz




















Dieses Kreuz hatten junge Fußwallfahrer in diesem Jahr am ersten Wallfahrtstag gebastelt und den gesamten Weg mitgenommen, sich beim Tragen abgewechselt und es an jedem Tag mit frischen Blumen geschmückt.





ausstellung

"Weißt du noch...?" und "Kennst du den da?" - Wiedersehensfreude beim Betrachten der Fotos aus den vergangenen 20 Fußwallfahrten...

Bonifatiuswerk














Das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken unterstützt die Kinderfußwallfahrt finanziell.



Mehr Informationen zur Kinderfußwallfahrt

Fotos und Text: Elisabeth Meuser



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