Videokunst-Installation
für sorbischen Seligen Alojs Andritzki

vom 7. bis 23. September im Sächsischen Landtag

Szene

Ein Szenenfoto aus der Videokunst-Installation - mit dem Schauspieler Tomas Klimann.

Dresden, 02.09.2011 (KPI): Die Videokunst-Installation „Andritzki. Bekenntnis“ über den sorbischen Geistlichen Alojs Andritzki (1914-1943), der am 13. Juni 2011 in Dresden seliggesprochen wurde, ist in Kürze in Dresden zu erleben: Die Produktion der Wiesbadener Künstlerin Sonja Toepfer macht vom 7. bis 23. September im Sächsischen Landtag Station. Der 21-minütige experimentelle Film wird hier in einer Endlosschleife auf eine Leinwand projiziert, die an einem Gestell aus Holzpfosten und Stacheldraht befestigt ist. Mit dieser Gestaltung stellt die Künstlerin einen Bezug zum KZ Dachau her, in dem Kaplan Andritzki 1943 ums Leben kam.

Der Kunstfilm „Andritzki. Bekenntnis“ ist nicht als Dokumentation angelegt. Die Thematik wird in einem Prolog und sieben Akten entwickelt, die ihre Überschriften von den sieben letzten Worten Jesu am Kreuz beziehen. Zeithistorisch wirkende Bildinhalte entwerfen archetypische Bilder des Leids und seiner Bewältigung. Beim "The Los Angeles New Wave International Film Festival" wurde „Andritzki. Bekenntnis“ in der Kategorie Experimentalfilm mit zwei Preisen ausgezeichnet.
Sonja Toepfer: „Die Installation ist menschlicher Erfahrung im Kontext religiöser Deutung gewidmet. Sie ist als Einladung zum Dialog mit Menschen verschiedener Weltanschauungen gedacht. Zudem behandelt der Film die existentielle Infragestellung des Daseins im Konflikt mit totalitären Systemen.“ Auf der Tonebene wurde von der Künstlerin in Zusammenarbeit mit Sounddesigner Tom Förderer (Karlsruhe) bewusst ein Mix aus naturwüchsigen und gestalteten Tönen gewählt. Neben der Installation werden Informationen zur Person Alojs Andritzkis bereit gehalten.

Bischof Joachim Reinelt ist überzeugt: „Alojs Andritzki hat in schweren Zeiten glaubwürdig als Christ und als Priester gelebt. Er war Vorbild für die Jugend und ein klarer Gegner nationalsozialistischen Gedankenguts. Er kann den Menschen auch heute noch als Beispiel dienen."

Die Installation ist – ebenso wie die vom Bundesamt für Verfassungsschutz organisierte Ausstellung "Die Braune Falle – Eine rechtsextremistische 'Karriere'" –  montags bis donnerstags von 9 bis 16 Uhr, freitags von 9 bis 13 Uhr im Landtag zu sehen.

Weitere Informationen zur Installation finden Sie hier.



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