Kreuzwege im Schluckenauer Gebiet

Ausstellung zum Phänomen sakraler Architektur im Schluckenauer Gebiet - vom 5. Juni bis 22. Juli in Leutersdorf

Leutersdorf, 31.05.2011: Mit "Kreuzwegen im Schluckenauer Gebiet" befasst sich eine Ausstellung, die am kommenden Sonntag, 5. Juni, um 11 Uhr in der katholischen Pfarrkirche Leutersdorf (Aloys-Scholze-Str. 2) eröffnet wird. Erstmals stellt dieses Ausstellungsprojekt in einer vollständigen Form alle 14 Kreuzwege aus dem 18. bis 20. Jahrhundert im Schluckenauer Gebiet vor, die durch ihre Anzahl und ihre künstlerischen Gestaltung zu den Phänomenen des Schluckenauer Zipfels gehören. Auf 16 tschechisch-deutschen Ausstellungstafeln wird die Geschichte einzelner Kreuzigungsgruppen und ihrer Besonderheiten dargestellt, ergänzt durch zeitgemäße und aktuelle Fotografien sowie Lagepläne. Erinnert wird auch an den Kreuzweg, der im Jahre 1960 beim Abriss der Ortschaft Fukov (Fugau) verschwand. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit der katholischen Pfarreien Rumburk und Leutersdorf, finanziell unterstützt von der Europäischen Union im Rahmen der Kleinprojektefonds in der Euroregion Neisse/Nisa und dem Deutsch-tschechischen Zukunftfonds.

Im Schluckenauer Gebiet wurden durch die spezifische historische Entwicklung der Region im 17. Jahrhundert mehr Kreuzwege als in anderen Gebieten errichtet. "Einmalig sind sie auch durch ihre verschiedene künstlerische Gestaltung; ihre Formen gleichen gemauerten oder steinernen Kapellchen. Heutzutage bewundern wir auch ihre gefühlvolle Einpassung in die Landschaft. Außer den tradidionellen 14 Kreuzwegstationen, die von der Verurteilung bis zur Kreuzigung Christi berichten, umfassen sie auch weitere Kapellen und zierliche sakrale Bauten. Um die Errichtung der Kreuzwege haben sich die ursprünglich deutschen Einwohner der Region verdient gemacht. Gegenwärtig erwacht das Interesse der tschechischen Bevölkerung, diese Bauwerke zu retten. Eine Reihe von Kreuzwegen wurde schon saniert, wie z.B. in Jiríkov (Georgswalde) und Staré Krecany (Altehrenberg). Auf ihre Rettung warten namentlich der Kalvarienberg auf dem Berg Jáchym (Joachimsberg) bei Lipová (Hainspach) und der Kreuzweg in Krásná Lípa (Schönlinde)", erklärte Pater Jozef Kujan, Leiter der Salesianerkommunität in der Pfarrgemeinde im Rumburger Gebiet. Pfarrer Bertram Wolf aus Leutersdorf freut sich, dass die Ausstellung nach dem Erfolg in Rumburg nun auch in Deutschland zu sehen ist: "Viele Gemeindeglieder kennen die Kreuzwege entweder von früher oder entdecken sie heute bei Wanderungen und Fahrradtouren im Nachbarland. Nun bekommen wir auch die Hintergründe erläutert und können noch unbekannte Dinge entdecken." Die Leutersdorfer Gemeinde besucht jedes Jahr in der Fastenzeit einen Kreuzweg in der Nachbarschaft – am 20. März 2011 war es der Schluckenauer Kreuzweg, zu dem sich die Pfarreimitglieder mit der grenzüberschreitenden Buslinie aufmachten.

Die Ausstellung "Krížové cesty Šluknovska / Kreuzwege im Schluckenauer Zipfel" – Geschichte der 14 freistehenden Kalvarienberge des Schluckenauer Zipfels in aktuellen und zeitgemäßen Fotografien und Lageplänen – ist vom 5. Juni bis 22. Juli 2011, jeweils Montag bis Freitag 9-12 Uhr sowie Sonntag 14-16 Uhr in der Katholischen Kirche "Mariä Himmelfahrt" Leutersdorf zu sehen.

Klára Mágrová / Bertram Wolf 



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