Bischof Joachim Reinelt wird 75!

am 21. Oktober 2011

Bischof Reinelt

Bischof Joachim Reinelt

Dresden, 12.10.2011 (KPI): Seinen 75. Geburtstag kann der Dresdner Bischof Joachim Reinelt am 21. Oktober 2011 feiern. Für den Vormittag des Tages haben sich bereits zahlreiche Gratulanten zu einem Glückwunschbesuch im Bischöflichen Ordinariat angekündigt. Höhepunkt des Tages wird die Feier einer Heiligen Messe um 18 Uhr in der Kathedrale sein. Nach dem abendlichen Festgottesdienst hat der Bischof schließlich die Firmlinge dieses Jahres aus dem Dekanat Dresden und ihre Pfarrer zu einer Begegnung im benachbarten Haus der Kathedrale eingeladen.

Joachim Reinelt ist der 48. Hirte auf dem Bischofsstuhl des 968 gegründeten Bistums Meißen, das seit 1980 mit der Verlegung des Bischofssitzes von Bautzen nach Dresden den Namen Bistum Dresden-Meißen trägt. Zu seinen berühmtesten Vorgängern kann Reinelt auch Bischof Benno (1066-1106) zählen, den zehnten Oberhirten von Meißen, der 1523 heiliggesprochen wurde und heute als Patron der Diözese verehrt wird.

Dem Bistum, das den Großteil Sachsens und weite Teile Ostthüringens umfasst, gehören aktuell 139.890 Katholiken an, was einem Katholikenanteil von drei bis vier Prozent der Bevölkerung entspricht. Damit ist die Diözese – nach der Anzahl ihrer katholischen Einwohner gesehen – unter den 27 deutschen Bistümern die drittkleinste. Allerdings: zwischen dem thüringischen Kahla im Westen und Zittau ganz im Osten des Bistums leben etwa fünf Millionen Menschen. Und auch für sie will der Bischof Ansprechpartner sein. Neben den sächsischen Metropolen Chemnitz, Dresden und Leipzig gehört mit Gera übrigens auch die zweitgrößte Stadt Thüringens zum Amtsgebiet des Dresdner Bischofs.

 

Ein Schlesier, aufgewachsen und geprägt in Sachsen

Joachim Reinelt wurde am 21. Oktober 1936 in Neurode in Schlesien geboren. Nach der Vertreibung siedelte sich die Familie Reinelt im sächsischen Radeberg an. 1954 absolvierte Joachim Reinelt hier das Abitur. Nach dem Theologiestudium in Erfurt und Neuzelle weihte ihn Bischof Otto Spülbeck am 29. Juni 1961 im Bautzener Dom zum Priester. Über Stationen in Gera, Freiberg und Ebersbach kam er nach Dresden, wo er von 1966 bis 1970 als Kaplan an der Hofkirche tätig war. Von 1970 bis 1974 lernte er als Pfarrer in Freiberg die Arbeit in einer sogenannten "Teampfarrei" kennen. Von 1974 bis 1986 war er Pfarrer in Altenburg, ab 1980 zugleich Dekan im gleichnamigen Dekanat. Bischof Gerhard Schaffran berief ihn 1986 als Ordinariatsrat in die Verwaltung des Bistums, wo er als Diözesancaritasdirektor tätig war.

Joachim Reinelt wurde am 25. Januar 1988 von Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Dresden-Meißen ernannt und am 20. Februar desselben Jahres in der Dresdner Kathedrale durch Bischof Schaffran zum Bischof geweiht. Sein Wahlspruch lautet "Jesus in medio". Es ist die Kurzfassung des Bibelworts "Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen" (Mt 18,20). In der Deutschen Bischofskonferenz war er zuletzt Vorsitzender der Kommission für caritative Fragen und Stellvertretender Vorsitzender der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen.

Sein Rücktrittsgesuch, das der Bischof altersbedingt für seinen 75. Geburtstag einreichte, hat Papst Benedikt im Frühjahr dieses Jahres nicht angenommen. Dem päpstlichen Wunsch folgend wird Bischof Reinelt daher auch über diesen Geburtstag hinaus weiter im Amt bleiben.

 

Chancen und Risiken der Amtszeit

Zu den wohl bedeutendsten Herausforderungen seiner bisherigen Amtszeit zählte für Bischof Reinelt sicherlich das Ende der DDR. Aus den Beschränkungen der Kirche unter dem Sozialismus galt es, das Bistum auf Chancen, neue Aufgaben, aber auch Schwierigkeiten im wiedervereinten Deutschland vorzubereiten. Der Bischof nutzte die neuen Möglichkeiten, ließ Kirchen und Gemeindehäuser instand setzen und zum Teil neu bauen. In Bautzen, Dresden, Leipzig und Zwickau entstanden Schulen in kirchlicher Trägerschaft, vielerorts wurden Kindergärten eröffnet. In Schmochtitz bei Bautzen etablierte sich mit dem Bischof-Benno-Haus ein kirchliches Bildungshaus, das Besucher aus ganz Deutschland anzieht. Auch in der Seelsorge suchte das Bistum nach neuen Wegen zu den Menschen, etwa durch Beratungsstellen und Gesprächsangebote, oder durch die Diskussion gesellschaftlicher Fragen in der Katholischen Akademie des Bistums.

Das vielleicht letzte große Bauprojekt seiner Amtszeit entsteht derzeit in Leipzig: Hier wird für die größte Pfarrei der Messestadt ein architektonisch anspruchsvolles Gotteshaus in unmittelbarer Nähe zum Neuen Rathaus der Stadt gebaut. Die neue Propsteikirche soll bis Ende 2013 die bisherige, baufällige und vom Stadtkern abgelegene katholische Hauptkirche der Messestadt ersetzen. Dass sich der stets bescheiden, unkompliziert und volksnah auftretende Bischof für dieses Projekt mit ganzer Hingabe engagiert, beweist auch sein Geburtstagswunsch: Statt persönlicher Geschenke hat er um eine Spende für den Leipziger Neubau gebeten.

 

MB

 



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