Caritasdirektor Mitzscherlich: Ausländische Berufsabschlüsse anerkennen

Caritas erhebt Forderung zum Ende der "Interkulturellen Woche"

Matthias Mitzscherlich

Bistums-Caritasdirektor Matthias Mitzscherlich

Dresden, 30.09.11: Die Caritas im Bistum Dresden hat sich für ein zügiges Verfahren bei der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse ausgesprochen. Viele in Deutschland lebende Menschen mit Migrationshintergrund seien gut ausgebildet, könnten aber wegen der fehlenden Anerkennung ihrer Abschlüsse beruflich nicht durchstarten, kritisierte Caritasdirektor Matthias Mitzscherlich am Freitag in Dresden. „Dies gilt besonders auch für Aussiedler, die nach Sachsen kommen.“ Mitzscherlich äußerte sich anlässlich der zu Ende gehenden „Interkulturellen Woche“, die in diesem Jahr unter dem Motto „Zusammenhalten - Zukunft gewinnen“ stand.

Der Caritasdirektor sprach sich weiterhin dafür aus, die Empfehlungen des Runden Tisches „Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse in Sachsen" umzusetzen. Mit gutem Beispiel gingen einige Unternehmen voran, die bei der Einstellung von Fachkräften mehr Mut zeigten, „auch wenn diese ihre Ausbildung nicht in Deutschland absolviert haben“, so Mitzscherlich. Zudem gehe es nicht nur darum, die offizielle Anerkennung voranzubringen, sondern auch die beruflichen Erfahrungen der Zuwanderer zu berücksichtigen.  

Ähnlich äußerte sich der sächsische Ausländerbeauftragte, Martin Gillo, bei der Vorstellung der Empfehlungen des Runden Tisches. Grundlage für die Anerkennung sei der Respekt vor den Lebensleistungen der Menschen und eine grundsätzliche Offenheit gegenüber der Vielfalt menschlicher Bildungswege. Die Anerkennung von ausländischen Abschlüssen sei die Brücke zwischen Zuwanderung und Integration. In Sachsen leben laut einer Studie des Sozialministeriums aus dem Jahre 2009 etwa 10.000 Menschen, deren Abschlüsse bisher nicht anerkannt seien. 

as

 

  

 

Empfehlungen des Runden Tisches zur Verbesserung der Anerkennungssituation in Sachsen

 

1. Hier sind Sie richtig: Zentrale Anlauf- und Beratungsstelle für Migranten für Verweisberatung und Begleitung auf dem Weg zur Anerkennung

 

2. Wir kennen den Weg: Verweis- und Berufsberatungskompetenz bei allen Anerkennungsakteuren steigern

3. Sie können etwas: Qualifikationen erkennen und berücksichtigen

4. Klugen Köpfen Türen öffnen: Ausländerbehörden als "Welcome-Center”

5. Wir verschaffen Übersicht: Ein Ansprechpartner für ein Berufsfeld / ein Qualifikationsfeld

6. Alles aus einer Hand: Gemeinsame Anerkennungsbescheide für Berufsfelder

7. Wir sprechen Deutsch und verstehen Sie trotzdem: Vorurteile gegenüber Mehrsprachigkeit abbauen

8. Deutschlernen lebenslang: Spracherwerb unterstützen

9. Wir können alles außer Amtsdeutsch: Verständlichkeit der Informationsblätter, Anerkennungsbescheide bzw. Hinweisschreiben erhöhen

10. Wir sind alle anders: Interkulturelle Kompetenz stärken

11. Es geht weiter: Nachqualifizierungen neu denken

12. Anerkennungen anerkennen: Wissensmanagement zu Anerkennungsbescheiden aufbauen

13. Wer zahlt wofür wie viel: Transparenz bei den Kosten schaffen

14. Anerkennung gemeinsam gestalten: Sächsische Anerkennungsakteure weiter vernetzen 

 

 

 

 

 

 

 

 



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