Christen gedenken der zerstörten Kirchen von Seitendorf

mit einem ökumenischen Gottesdienst am Donnerstag, 7. Juli, in Hirschfelde/Zittau

Ortsbildprägend: Die katholische Kirche von Seitendorf.

Ortsbildprägend: Die katholische Kirche von Seitendorf.

Hirschfelde/Zittau, 30.06.2011: Mit einem ökumenischen Gottesdienst in der katholischen Kirche „St. Konrad von Parzahm“ im Zittauer Ortsteil Hirschfelde wollen am Donnerstag, den 7. Juli um 18 Uhr katholische und evangelische Christen der zerstörten Kirchen des Ortes Seitendorf (heute Zatonie, Polen) gedenken. Die ortsbildprägende katholische Kirche „Maria Magdalena“ wurde Ende Mai diesen Jahres durch einen Brand nahezu vollständig zerstört. Sie wurde 1796 geweiht. Ihr Turm, mit einer Kirche, zu der es keine nachweislichen Spuren mehr gibt, wurde bereits 1569-71 gebaut.

Maßgebliche Hilfe beim Bau der Kirche leistete das Kloster St. Marienhal, welches das Patronatsrecht und das Kirchenlehen seit dem 15. Jahrhundert inne hatte. Das Wirken des Kloster ist auch der Grund dafür, dass im 16. Jahrhundert die Reformation zurückgedrängt wurde und erst verhältnismäßig spät eine evangelische Gemeinde im Dorf entstand.

Die evangelische Kirche von Seitendorf.

Die evangelische Kirche von Seitendorf.

Die evangelische Kirche wurde im Jahr 1881 geweiht. Der Rentier Ehrenfried Queiser spendete damals für das Grundstück des Kirchneubaus 4000 Taler. Diese Kirche war entsprechend der geringeren Anzahl der evangelischen Christen im Dorf sehr viel kleiner und stand ebenfalls im Zentrum des Dorfes, unweit der
Darlens – und Sparkasse.

In den 1950er und 1960er Jahren wurde der untere Teil des Dorfes für die Erweiterung des Kraftwerkes TUROW und dessen Folgebauten abgerissen. In diesem Zusammenhang wurde wahrscheinlich auch die evangelische Kirche abgebrochen.

Der Verlust beider Gebäude, welche die Zentren des geistlichen und kulturellen Lebens im Dorf waren, berührt nicht nur die Menschen im jetzt polnischen Dorf Zatonie, sonder auch Deutsche aus Seitendorf, welche in diesen Gotteshäusern getauft wurden, hier ihre Heilige Erstkommunion oder ihre Konfirmation feierten.


Quelle: Gerold Schmacht „Seitendorf, unvergessene Heimat“ Teil 2



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