52 Druschki reisen zum Papst

Zum Todestag Alojs Andritzkis wallfahren junge Sorbinnen nach Rom

Druschki

Druschki beim Wallfahrtsgottesdienst am 31. August 2008 in Rosenthal.

Rosenthal/Rom, 25.01.11 (KPI): Zu einer Wallfahrt ins Herz der katholischen Kirche machen sich 52 junge Sorbinnen vom Wallfahrtsort Rosenthal bei Kamenz aus auf den Weg nach Rom. Anlass der Pilgerfahrt vom 30. Januar bis 4. Februar ist die bevorstehende Seligsprechung des sorbischen Kaplans Alojs Andritzki am Pfingstmontag 2011 (13. Juni) in Dresden. Dekanatsjugendseelsorger Pfarrer Měrćin Deleńk, der die jungen Wallfahrerinnen begleitet: „Wir sind dem Heiligen Vater sehr dankbar, dass wir in diesem Jahr endlich dieses bedeutende Ereignis feiern dürfen. Über den Todestag Alojs Andritzkis am 3. Februar werden wir daher zu einer Dankwallfahrt nach Rom reisen.“  

 

Auf dem Programm der Fahrt steht auch die Teilnahme an der Generalaudienz des Papstes am 2. Februar im Vatikan. „Die jungen Frauen werden in ihren aufwendigen Druschki-Trachten vor den Papst treten. Und wir hoffen natürlich, dass wir dabei auch Gelegenheit haben werden, Papst Benedikt unseren Dank persönlich aussprechen zu können.“  

 

Es ist das erste Mal, dass eine Wallfahrt der Druschki nach Rom stattfindet. Die Teilnehmerinnen der Pilgerfahrt sind zwischen 14 und 26 Jahren alt. Da das Anlegen der Tracht sehr aufwendig ist, werden 23 Ankleidefrauen die Druschki begleiten. Über eine Stunde Zeit kostet es eine Ankleidefrau, ehe eine einzige junge Frau vom Scheitel bis zur Sohle ins Festgewand gekleidet ist – das Flechten der Haare ist dabei noch nicht eingerechnet. „Den Vorschlag zu der Pilgerreise hatte ein Mädchen, das selbst sehr gerne in Druschki-Tracht unterwegs ist. Und die hohe Anmeldezahl zeigt, dass die Idee bei den jungen Frauen für große Begeisterung gesorgt hat“, so Pfarrer Deleńk. 

 

Die Druschki, die aus der gesamten sorbischen Region stammen, werden am Abend des 30. Januar nach einer Gebetsandacht von Rosenthal aus in Reisebussen in die ewige Stadt aufbrechen. Außer der Teilnahme an der Audienz am 2. Februar steht am 3. Februar – dem Todestag des künftigen Seligen Alojs Andritzki – ein Besuch der römischen Pilgerkirche San Sebastiano und der dortigen Katakomben mit dem Grab des heiligen Sebastian auf der Tagesordnung. Dieser christliche Märtyrer genießt in allen sorbischen Gemeinden besondere Verehrung.

Nach ihrer Rückkehr am 4. Februar aus Rom bleibt den jungen Damen allerdings kaum Zeit zum Ausruhen: Bereits am nächsten Tag werden sie in Dresden an der Überführung der Urne Alojs Andritzkis vom Alten Katholischen Friedhof zur Kathedrale teilnehmen und auch dabei ganz sicher für ein optisches Highlight sorgen. 

 

Stichwort Alojs Andritzki 

Er ist der erste Selige aus Sachsen: der sorbische Kaplan Alojs Andritzki (1914-1943), engagierter Jugendseelsorger und Kaplan an der Dresdner Hofkirche, der von den Nationalsozialisten 28-jährig im KZ Dachau ums Leben gebracht wurde. Am Pfingstmontag 2011 wird er in Dresden seliggesprochen.   

 

MB  



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