Dresdner Jugendliche feiern Aufbruch ins Erwachsenen-Alter

Der Dresdner Jugendfeier-Jahrgang 2011 mit Domvikar Markus Böhme (links) und den beiden ehrenamtlichen Betreuern der Jugendlichen.  Foto: Fotoatelier Konvex Dresden

Dresden, 27.05.11: Am Sonnabend, 21. Mai, war es für sechs junge Menschen im Alter zwischen 13 und 14 Jahren endlich soweit: zu festlicher Musik zogen sie in den Bischof-Gerhard-Saal im Dresdner Haus der Kathedrale mit ihren individuell gestalteten Lebenshäusern ein, um mit der Jugendfeier sichtbar und öffentlich in einen neuen Lebensabschnitt einzutreten. Viele Familienangehörige und Freunde waren zu dieser Feierstunde gekommen.

Schon seit 2003 gibt es die Dresdner Jugendfeiern, die unter dem Motto stehen: „Das Leben ist eine Baustelle“. Domvikar Markus Böhme, der mit zwei ehrenamtlichen Erwachsenen die Jugendlichen in den vergangenen Monaten begleitet hatte, erklärte in seiner Begrüßung, dass eine Baustelle vor allem Planung, Veränderung, Fortschritt, Wachstum und Gestaltung bedeute. Dies fände mit der Jugendfeier nicht seinen Abschluss, sondern sei eine Lebensaufgabe, der sich jeder Mensch stellen müsse.

In der Vorbereitung auf diesen Tag suchten sich die Jugendlichen selbst Themen aus, die sie bearbeiten wollten. So wurde seit September 2010 in monatlichen Treffen über die eigene Persönlichkeit, über Familie, Schule, Musik, Toleranz und Vorurteile, aber auch über Umwelt und Natur, über Zukunft und Visionen nach- und vorgedacht. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse beeinflussten sicher auch das Lebenshaus, welches jeder Jugendliche erbaute.

Im Mittelpunkt der Jugendfeier stand die Vorstellung dieses Hauses und die Formulierung der eigenen Zukunftswünsche. Häufig konnte man dabei den Satz hören: „Das Fundament meines Hauses ist die Familie.“ Für viele Eltern war das natürlich ein sehr rührender Augenblick. Manchen Jugendlichen waren große Fenster und Türen wichtig, die Sinnbild für Offenheit und Transparenz sind. Ein häufig geäußerter Wunsch für die Zukunft war eine eigene Familie und die Erfüllung im Berufsleben.

Ein Sketch und der Vortrag eines selbst gedichteten Liedes waren Beiträge der Jugendlichen, bevor dann auch die Eltern ihren Kindern zur Jugendfeier gratulieren konnten. Ein Segensgebet bildete den Abschluss des Feieraktes.

Anschließend gab es einen Empfang bei Sekt, Kaffee und selbstgebackenem Kuchen und die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Den erwachsenen Begleitern war es wichtig, den meist konfessionslos geprägten Jugendlichen nicht den eigenen Glauben überzustülpen, sondern ihnen Anregung und Raum zu geben, sich auf dem Weg des Erwachsenwerdens mit lebenswerten Haltungen auseinanderzusetzen, Fragen zu stellen und immer auf der Suche nach dem „Mehr“ zu bleiben. Die positiven Rückmeldungen der Jugendlichen, ihrer Eltern und vieler Feiergäste sind Ermutigung genug, auch weiterhin für konfessionslose Jugendliche eine Alternative zur Jugendweihe anzubieten.

Ein Informationsabend für den Jugendfeierkurs 2011/ 2012 findet am Mittwoch, 8. Juni 2011, um 19:30 Uhr im Haus der Kathedrale (Schloßstraße 24, Dresden) statt.

Markus Böhme