Junge Christen auf den Spuren Alojs Andritzkis
Jugendliche aus dem Bistum besuchten das ehemalige Konzentrationslager Dachau
Die Todesangst-Christi-Kapelle auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau.
Dresden/Dachau, 05.04.11: Am vergangenen Wochenende machten sich 40 Jugendliche und junge Erwachsene aus dem ganzen Bistum auf den Weg in die KZ Gedenkstätte Dachau, um den Ort zu besuchen, an dem Alojs Andritzki gelitten hat und ums Leben kam. Begleitet wurden sie durch Diözesanjugendseelsorger
Am Samstagabend beteten die jungen Christen gemeinsam einen Kreuzweg mit Worten Alojs Andritzkis in der Heilig-Kreuz-Kirche in Dachau, in deren Pfarrheim die Gruppe zu Gast war. Anschließend klang der Tag mit einem stillen Taizé-Gebet und der Möglichkeit zum Empfang des Sakramentes der Versöhnung aus.
Nach dem Sonntagsgottesdienst im Kloster Karmel Heilig Blut gab es Führungen in zwei Gruppen durch die Gedenkstätte. Pater Klaus Spiegel und Ludwig Schmidinger von der Gedenkstättenseelsorge entfalteten sehr eindrücklich, wie der Alltag in einem Arbeitslager ablief, welch eisiges Klima von Angst und Schrecken dort herrschte und welch Willkür und Repressalien die Menschen ausgeliefert waren.
Pater Klaus Spiegel begrüßte die Gäste aus dem Bistum Dresden-Meißen.
Die Besichtigung der Häftlingsbaracken, der Gaskammern und des Krematoriums sowie die Darstellungen einzelner Schicksale in den Ausstellungen ließen die jungen Menschen sehr still und nachdenklich werden. „Ich kann nicht verstehen, dass Menschen einander so viel Leid zufügen können und dass die Gefangenen hier überhaupt leben konnten“, so ein jugendlicher Teilnehmer. An der ehemaligen Krankenbaracke, in der auch Andritzki starb, wurde seiner in gemeinsamem Gebet gedacht.
Ludwig Schmidinger von der Gedenkstättenseelsorge führte durch das ehemalige Konzentrationslager.
Auf der Heimreise war es im Bus zunächst sehr still. In der Autobahnkirche „St. Christophorus“ in Himmelkron gab es die Möglichkeit, das Erlebte zur Sprache zu bringen. In einem geistlichen Abschluss mit Liedern, Fürbittgebet und dem Reisesegen endete das Programm bevor die Gruppe am Abend wieder in Dresden eintraf.
Text: Michael Zbanek
Fotos: Eckhard Pohl / Tag des Herrn