Leipziger Kolpingsfamilie feiert 150-jähriges Bestehen

mit Festgottesdienst und -vortrag am Sonnabend, 14. Mai, in der Leipziger Propstei

Kolping


Leipzig, 05.05.11: Leipzigs ältester katholischer Verein feiert seinen 150. Geburtstag: zum Jahrestag der Gründung der Leipziger Kolpingsfamilie ist Bundespräses Monsignore Ottmar Dillenburg aus Köln mit einem Festvortrag am Samstag, den 14. Mai um 14 Uhr in der Propsteikirche St. Trinitatis (Emil-Fuchs-Straße 5-7) in Leipzig zu Gast. Zum Thema „Auf unser tätiges Christum kommt es an“  spricht er über die Aktualität der Worte Adolf Kolpings. Ein Festgottesdienst findet am gleichen Tag um 18 Uhr in der Propsteikirche statt.

 

Der Gründung des Kölner Mutterverein durch Adolf Kolping folgten in ganz Deutschland und Europa zahlreiche neue Tochtervereine. So wurde 1861 der Leipziger Verein als erster katholi­scher Jugendverband in Leipzig gegründet. Dem Gesellenverein durften damals nur ledige Gesellen im Alter zwischen 17 und 26 Jahren angehören. Aufgabe war es, jungen Gesellen in sozialen Missständen zu helfen, ihnen Heimat und Unterkunft zu geben. Oft betraf dies junge Handwerker, die auf ihrer Walz von Meister zu Meister zogen. Bevor Kolping Priester wurde, war er selbst jahrelang als Geselle durchs Land gezogen und kannte sich mit den Entbehrungen eines solchen Wanderlebens aus.

 

Der Leipziger Gesellenverein erwarb im 1866 das Kolpinghaus in der Wiesenstraße (später Gustav-Mahler-Straße). Dort fanden die Gesellen Zuflucht und Heimat. Das Kolpinghaus sollte auf Jahre ein Ort geistlichen Lebens für den Verein und später auch die Leipziger Propsteigemeinde St. Trinitatis werden.

 

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten musste der Verein 1933 neu strukturiert werden. Nun gehörten auch die „Älteren“ (über 26 Jahre), Verheirateten und Meister in einer eigenen Gruppe dazu. Der Verein durfte nicht weiter unter dem Namen Katholischer Gesellenverein bestehen und wurde in „Kolpingsfamilie“ umbenannt. Er konnte fortan auch nur noch innerkirchlich wirken. Die Beschränkung auf auf den innerkirchlichen Bereich blieb auch nach Ende der Nazizeit in der DDR weiter bestehen. Trotzdem wurden in den Jahren 1952 in Reudnitz, 1958 in Markranstädt und Schönefeld, 1966 in Connewitz, 1982 für die Kolping-Jugend, 1984 in Borna neue Kolpingsfamilien gegründet. Die letzte Neugründung war 1991 in Leipzig-Grünau. Dies war in der Leipziger Propsteipfarrei St. Trinitatis und anderen Leipziger Pfarreien bis zur Wiedervereinigung möglich. Mit dem Entstehen weiterer katholischer Pfarreien in Leipzig und Umgebung waren nämlich neue Kolpingsfamilien in den Pfarreien Leipzig-Süd, Leipzig-Reudnitz, Leipzig-Schönefeld, Leipzig-Grünau, Markranstädt und Borna gegründet worden. Frauen wurden ab 1966 als Mitglied in die Kolpingsfamilie aufgenommen. Im Dekanat Leipzig gab es ab 1982 eine Jugendgruppe der Kolpingsfamilie unter dem Namen Kolping-Zentral. Diese gründete 1992  den Kolpingjugend Leipzig e.V. und widmete sich besonders der Kinder-, Jugend- und Familienarbeit.  

 

Nach der Wiedervereinigung fand die Kolpingsfamilie der Propsteipfarrei wie alle ostdeutschen Kolpingsfamilien wieder Aufnahme in das Kolpingwerk Deutschland.

 

Heute versuchen die Kolpingsfamilien in Leipzig und Umgebung wieder, ihren Aufgaben als katholischer Sozialverband gerecht zu werden. Mitglieder der Kolpingsfamilien nehmen rege Anteil am gesellschaftlichen, kirchlichen und sozialen Leben der Stadt Leipzig und engagieren sich in Politik, Verwaltung, Sozialversicherungen, Handwerkskammer, Kirche und Gesellschaft.

 



Zurück Impressum