Mahnwachen für eine Stadt ohne Angst

am 19. Februar in Dresden

Dresden, 19.02.11: Am Sonnabend, 19. Februar, fanden zwischen 11 Uhr und 18 Uhr an Kirchen, Gemeindehäusern und der Synagoge, aber auch auf öffentlichen Plätzen in Dresden 54 Mahnwachen statt. Spontan hatte unter anderem die katholische Kirchgemeinde Sankt Petrus eine Mahnwache am Wasaplatz organisiert.

  

Das Motto für alle Mahnwachen lautete „Raum für Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe – Mahnen und Beten für die Stadt“. An der Feuerschale, bei heißen Getränken und einem Imbiss trafen sich Menschen zum Gespräch. Es kamen nicht nur Besucher aus den eigenen Gemeinden, sondern auch Bürger aus dem gesamten Stadtgebiet bei heiterer und gelöster Stimmung zusammen. Vor der Kreuzkirche, der Kathedrale, der Frauenkirche und der Synagoge waren ständig 30 bis 60 Menschen zusammen.

  

Ein Großteil der Besucher unterschrieb eine Erklärung, in der es unter anderem heißt „ Wir engagieren uns für eine Stadt, in der Fremde willkommen sind und ohne Angst hier wohnen können. In der jeder Mensch nach seinen Handlungen und nicht nach seiner Abstammung beurteilt wird.“ Die Mahnwachenbesucher vor der Frauenkirche erhielten einen sogenannten Hoffnungsstreifen, auf dem auch „Den Frieden riskieren, sich Krieg, Gewalt und Rassismus entgegenstellen. Das ist ein Drahtseilakt…“ zu lesen ist. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen durch das aktuelle Versammlungsgeschehen war die Mahnwache an der Lukaskirche ständig mit 15 bis 20 Menschen besetzt.

  

An der Frauenkirche nahmen unter anderem Innenminister Markus Ulbig und Kirchentagspräsidentin Katrin Göring-Eckardt teil. An verschiedenen Mahnwachen in der Innenstadt waren Dresdens Bürgermeister zu sehen. So besuchte Dresdens Kulturbürgermeister Dr. Ralf Lunau unter anderem die Dreikönigskirche und die Synagoge. Ebenfalls an der Synagoge und der Frauenkirche war Dresdens Erster Bürgermeister, Dirk Hilbert. „Ich bin froh, dass so viele Bürger heute ein machtvolles Zeichen gegen Rechtsextremismus setzen, friedlich, aber dennoch ausdrucksstark! Jung- und Alt-Nazis gehören nicht in unsere Stadt. Das lassen wir nicht zu!“, sagt Dirk Hilbert. Superintendent Dr. Peter Meis besuchte mit dem Fahrrad einen Großteil der Mahnwachen.

 

Mira Körlin

 



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