"Stolperstein" vor der Dresdner Kathedrale hält Erinnerung an Kaplan Alojs wach

durch den Kölner Künstler Gunter Demnig gesetzt

Gunter Demnig bei der Verlegung eines Stolpersteins in Kamenz.

Gunter Demnig bei der Verlegung eines Stolpersteins für den Bistumsjugendseelsorger Bernhard Wensch in Kamenz.

Dresden, 09.06.2011 (KPI): Ein sogenannter „Stolperstein“ des Kölner Künstlers Gunter Demnig erinnert ab Pfingstmontag 2011 vor der Dresdner Kathedrale an Alojs Andritzki (1914-1943). Dazu wird ein Stein mit einer aufgesetzten Messingplatte, die den Namen und die wichtigsten biografischen Lebensdaten des sorbischen Kaplans enthält, vor den Stufen des Hauptportals der Kathedrale in den Boden eingelassen. Am Tag der Seligsprechung Andritzkis, am Pfingstmontag, 13. Juni, wird Bischof Joachim Reinelt um 14.10 Uhr den Stein feierlich enthüllen. An diesem feierlichen Moment will auch Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich teilnehmen.

 

Seit dem Jahr 2000 hat Gunter Demnig bislang an über 616 Orten in Deutschland und neun weiteren europäischen Ländern mehr als 28.000 Stolpersteine verlegt. Mit seinem Projekt will der Kölner Künstler die Erinnerung an Opfer der NS-Zeit wach halten. Vor ihrem letzten selbst gewählten Wohnort lässt er dazu Gedenktafeln aus Messing ins Trottoir ein.

 

Der sorbische Kaplan Alojs Andritzki stammte aus Radibor und war Kaplan an der Dresdner Hofkirche. Wegen seines Widerstands gegen den Nationalsozialismus wurde er inhaftiert und ins Konzentrationslager Dachau gebracht. Hier kam er am 5. Februar 1943 ums Leben.

 

MB



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