Einladung zur Übertragung der Urnen von Alojs Andritzki, Bernhard Wensch und Aloys Scholze in die Kathedrale

am 5. Februar 2011

Kathedrale

Dresden, 10.01.2011 (KPI): Mit einem Hirtenwort hat Bischof Joachim Reinelt am vergangenen Sonntag die Gläubigen des Bistums Dresden-Meißen zur feierlichen Übertragung der Urnen von Alojs Andritzki, Bernhard Wensch und Aloys Scholze am 5. Februar 2011 in die Dresdner Kathedrale eingeladen. In einer feierlichen Prozession sollen die Urnen der drei Märtyrerpriester "vom ehemaligen Polizeigefängnis in der Schießgasse, dem 'Ort der Erniedrigung', zur Kathedrale, dem 'Ort der Erhöhung', überführt werden", so Bischof Reinelt. Ministranten in ihren Gewändern sollen mit Lichtern in den Händen die Prozession begleiten, die um 11 Uhr am Polizeipräsidium (Schießgasse 7) beginnen und mit einer Andacht in der Kathedrale enden wird.

Der 5. Februar ist der Samstag nach dem Todestag Alojs Andritzkis, der am 3. Februar 1943 infolge einer Giftspritze starb. Am 13. Juni 2011 soll er in Dresden seliggesprochen werden. Seine Urne soll zusammen mit den Urnen des damaligen Diözesanjugendseelsorgers Dr. Bernhard Wensch und des Leutersdorfer Pfarrers Aloys Scholze in die Kathedrale überführt werden. "Alle drei sind im KZ Dachau umgekommen und verdienen unser dankbares Gedenken", betont der Bischof.

Ausgangspunkt der großen Prozession ist das ehemalige Polizeigefängnis und heutige Polizeipräsidium in der Dresdner Schießgasse 7. Dort wurde Alojs Andritzki am 21.1.1941 nach einer Vorladung festgehalten, womit für ihn ein Weg der Erniedrigung begann. Er ist ihn heiligmäßig gegangen: "Meine jetzige Lage führt mich aufwärts: es ist wahrlich ein geistliche Erneuerung", schrieb er am 15. Februar 1941 aus dem Dresdner Gefängnis.

Der im sorbischen Radibor gebürtige Kaplan Alojs Andritzki war in der kurzen Zeit seines priesterlichen Dienstes in Dresden Präfekt des Kapellknabeninstituts, Präses des Kolpingvereins und für die Kinder- und Jugendarbeit verantwortlich.
Bernhard Wensch war als Bistumsjugendseelsorger sehr prägend und lange in Erinnerung geblieben.
Aloys Scholze war Pfarrer in Leutersdorf.


Ablauf am 5. Februar:

Bereits um 10 Uhr werden sich Vertreter der Kapellknaben, der Pfarreien Radibor und Leutersdorf sowie der Bistumsjugendseelsorge auf dem Alten Katholischen Friedhof (Dresden, Friedrichstraße) versammeln und von dort in schlichter Weise die Urnen der drei Märtyrer zum Polizeipräsidium bringen.

Die Gläubigen des ganzen Bistums sind eingeladen, sich um 11 Uhr vor dem Polizeipräsidium in der Schießgasse zu versammeln. Bischof Joachim Reinelt wird die Feier eröffnen und leiten.
Der sächsische Innenminister und andere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens haben ihre Anwesenheit zugesagt.

Der Prozessionsweg führt zunächst vom Polizeipräsidium zur Frauenkirche. Hier wird der evangelische Landesbischof Jochen Bohl ein kurzes Grußwort sprechen - eine Geste der ökumenischen Verbundenheit.

Von der Frauenkirche führt die Prozession durch das Hauptportal in die Kathedrale. Dort wird ein kurzer Wortgottesdienst gefeiert. Die Urnen werden am Ende der Feier in die Bischofsgruft überführt. Am Tag der Seligsprechung werden sie ihren endgültigen Platz in einem schlichten Schrein von Andreas Kuhnlein auf dem Altar im linken Seitenschiff finden, wo schon heute der Gedenkort der seligen polnischen Märtyrer ist, die 1942/43 in Dresden hingerichtet worden sind.  



Zurück Impressum