Erstes Pilgerweg-Fest in Hirschfelde

am 7. und 8. September rund um das Pilgerhäusl

Das Pilgerhäusl in Hirschfelde.

Das Pilgerhäusl in Hirschfelde.

Zittau-Hirschfelde, 22.08.12: Am Zittauer Jakobsweg von Görlitz nach Prag wird am Freitag und Sonnabend, den 7. und 8. September in Zittau-Hirschfelde das erste Pilgerweg-Fest gefeiert. Rund um die Komturgasse laden neun Stationen zu menschlichen Begegnungen, künstlerischen Darbietungen, Kinderveranstaltungen und christlichen Andachten ein. Als lebendige Baustelle wird das Pilgerhäusl Hirschfelde einbezogen. Bis 2013 verwandelt sich das 300 Jahre alte Umgebindehaus denkmalgerecht zur ersten Herberge an der 209 Kilometer langen Pilgerstrecke. „Zum Straßenfest erwarten wir Gäste und Pilger aus Deutschland, Polen und Tschechien. Die Hirschfelder sind aufgerufen, in geselliger Atmosphäre das EU-Projekt Pilgerhäusl als ‚ihr’ Haus anzunehmen“, sagt Pfarrer Michael Dittrich vom Pilgerhäusl-Verein.

Den Auftakt gibt am Freitag, 7. September, um 19 Uhr ein Pilgertreffen in der sanierten Blockstube des Pilgerhäusls in der Komturgasse 9. Es versteht sich als Gedanken- und Erfahrungsaustausch zwischen Pilgern, die auf dem europäischen Jakobsweg unterwegs waren und Menschen, die auf Pilgerschaft gehen möchten. „Vielleicht begründet diese Zusammenkunft im Pilgerhäusl eine Tradition partnerschaftlicher Treffen für Suchende und Fragende“, meint Vereinsvorsitzender Pfarrer Michael Dittrich, der selbst schon rund 900 Kilometer gepilgert ist.

Am Sonnabend, dem 8. September, steht die Komturgasse – wenige Gehminuten vom Hirschfelder Marktplatz entfernt – von 14 bis 17 Uhr im Zeichen des Festes. Zwischen Kirchgasse und Am Anger ist sie für den Verkehr gesperrt. Die offizielle Eröffnung findet am Pilgerhäusl statt. Eine Andacht in der benachbarten Katholischen Kirche beschließt das Fest.

Daneben werden die Ev.-Luth. Kirche, der Platz am Friedhof, das Ev.-Luth. Pfarrhaus, die Straße selbst und der Hof Komturgasse 8 die Stationen sein. Kirchturmbesteigungen, Ratespiele, Plastermalen, Schatzsuche und Ausstellungen gehören zum Programm. Außerdem greifen die Organisatoren die Idee des Pilgerpasses (Credencial) auf, mit dem die Pilger nach Santiago de Compostela ihre zurückgelegten Strecken nachweisen. So wird an die Gäste ein Stempelpass ausgegeben. Wenn sie alle Stationen mit Stempeleindrucken nachweisen können, erhalten sie abschließend ein Erinnerungsgeschenk.

Das Fest findet auf historischem Grund statt. Auf dem Gelände befand sich einst eine Niederlassung des Johanniterordens, geleitet von einem Komtur, woran heute der Straßenname erinnert. Die Johanniter schützten Händler und Pilger. Der älteste Teil des Pilgerhäusls stammt möglicherweise aus dieser Zeit. Von 2006 bis 2008 reaktivierten Deutsche, Polen und Tschechen die alte Pilgerroute und schlossen damit eine Lücke im europäischen Netz der Jakobswege. 2009 gründeten Hirschfelder Bürger den Pilgerhäusl-Verein, um an der Strecke eine Übernachtungs- und Begegnungsstätte zu schaffen. Gemeinsam mit der Geschäftsstelle Umgebindeland und dem Kreis Liberec realisiert er den Hausumbau zur Herberge und als Anschauungsobjekt.

Mehr Informationen: www.pilgerhaeusl.de



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