Altbischof Reinelt mit Bundesverdienstkreuz geehrt

am 15. Oktober in Dresden

Altbischof Reinelt, Ministerpräsident Tillich.

Ministerpräsident Stanislaw Tillich überreicht Bischof em. Reinelt den Bundesverdienstorden.


Dresden, 15.10.2012: Das Bundesverdienstkreuz hat heute Mittag Bischof em. Joachim Reinelt von Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich überreicht bekommen. Mit der Auszeichnung ehrt der Bundespräsident Menschen, die sich in Politik, Wirtschaft, Kultur, für Soziales, die Gesellschaft oder im Ehrenamt in herausragendem Maße engagiert haben.

In seiner Laudatio würdigte Ministerpräsident Tillich besonders die sozialkaritative Arbeit des Altbischof und betonte, Joachim Reinelt habe die Kirche zur Gesellschaft hin geöffnet. "Christsein ist eine öffentliche Angelegenheit", so Tillich wörtlich. Er erinnerte an die langjährige Tätigkeit des Altbischofs als Diözesancaritasdirektor des Bistums Dresden-Meißen, der zuständig für die karitativen Einrichtungen des Bistums besonders für alte und behinderte Menschen, die vom SED-Staat vernachlässigt wurden, Sorge getragen habe.

Diözesanadministrator Bautz, Bischof em. Reinelt, Weihbischof em. Weinhold.

An der Verleihung der Auszeichnung in der Staatskanzlei nahmen auch Diözesanadministrator Michael Bautz (links) und Weihbischof em. Georg Weinhold (rechts) teil.

Sachsens Ministerpräsident erwähnte auch das ökumenische Engagement Reinelts. "Seit 1988 Bischof, suchte er die Zusammenarbeit mit der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche und beteiligte sich an der Ökumenischen Versammlung für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung", so Tillich. Er erinnerte zudem an die Verdienste Reinelts während der Friedlichen Revolution als "Anwalt der Demonstranten" und "Stimme der Vernunft".

Tillich betonte, in der Aufbruchszeit nach 1990 habe sich der Bischof von Dresden-Meißen mit großem Engagement der Neuordnung des Verhältnisses zwischen Kirche und Staat gewidmet, das seither von partnerschaftlicher Zusammenarbeit geprägt sei. "Über seine Kirche hinaus, die sich in Sachsen in einer Diaspora-Situation befindet, erwarb Joachim Reinelt sich den Ruf, ein sozial und politisch engagierter Mitbürger zu sein, der aus einem unerschütterlichen  Glauben und klarer Werteorientierung heraus gesellschaftlich aktiv wird. Sein Wirken fand auch überregional Beachtung durch den Deutschen Katholikentag 1994 in Dresden, die Seligsprechung des sorbischen Priesters Alojs Andritzki 2011 und seine aktive  Mitarbeit in der Deutschen Bischofskonferenz", sagte der Ministerpräsident. Er erwähnte auch an die offensive Aufarbeitung der jüngeren Geschichte des Bistums durch Altbischof Reinelt und die Entschädigung der vom Bistum beschäftigten Zwangs- und Fremdarbeiter in der NS-Zeit sowie den Einsatz Joachim Reinelts für die Aussöhnung mit den Opfern des NS-Regimes und dessen offenen Dialog mit Vertretern anderer religiöser und ideologischer Überzeugungen.

Neben Altbischof Reinelt erhielten acht weitere sächsische Bürgerinnen und Bürgern den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland.



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