Caritas kritisiert Pläne der sächsischen Landesregierung zur Berufsschulbildung

Angespannte Fachkraftsituation in der Kranken- und Altenpflege werde weiter verschärft

Caritas 


Görlitz/Dresden. Die Caritasverbände Görlitz und Dresden-Meißen haben die Pläne der Sächsischen Landesregierung, die Berufsfachschulen für Pflegehilfe und Sozialwesen abzuschaffen, kritisiert. Dies würde bedeuten, dass in Sachsen keine staatlich anerkannten Krankenpflegehelfer und keine staatlich geprüften Sozialassistenten mehr ausgebildet werden können, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Verbände. „Durch die Abschaffung der Berufsfachschule für Pflegehilfe würde die jetzt schon angespannte Fachkraftsituation in der Alten- und Krankenpflege massiv verschärft werden“, sagte der Caritasdirektor für die Diözese Görlitz, Matthias Schmidt. Die Ausbildung zum Sozialassistenten sei derzeit in Sachsen Voraussetzung für die Ausbildung zum Erzieher. Schon jetzt würden zu wenige Erzieher/innen ausgebildet, um die altersbedingt ausscheidenden Fachleute zu ersetzen.

Vor allem auf die berufliche Bildung von sozial benachteiligten Jugendlichen hätten die Pläne negative Auswirkungen, kritisiert auch der Caritasdirektor für das Bistum Dresden-Meißen, Matthias Mitzscherlich, die Pläne des Freistaates. „Die Berufsfachschule für Sozialwesen hat sich bewährt. In der Ausbildung können die Jugendlichen die verschiedenen Berufsfelder kennen lernen und sich beruflich orientieren“, so Mitzscherlich. Gerade sozial und individuell benachteiligte Jugendliche haben in den zwei Jahren der Ausbildung Zeit, persönliche Kompetenzen zu entwickeln. Somit könne ihre berufliche Ausbildung gesichert werden. Mit dem Wegfall der Berufsfachschule für Sozialwesen würde den Jugendlichen die notwendige berufliche Orientierungsphase genommen werden.



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