Kirchen und Gemeinden zeigen zum 13. Februar in Dresden Engagement

Kirchen laden zum 13. und 18. Februar in die Innenstadt ein

Menschenkette zum 13. Februar in Dresden.

Menschenkette zum 13. Februar in Dresden.

 

Dresden, 09.02.12: Die christlichen Kirchgemeinden Dresdens verstehen sich als Akteure für Frieden, Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe – durch eine Vielzahl an Veranstaltungen nach außen sichtbar besonders am 13. und am 18. Februar.

 

Die traditionellen kirchlichen Gedenkveranstaltungen am 13. Februar nehmen die Emotionen vieler Dresdnerinnen und Dresdner an diesem Tag auf und suchen zugleich nach zeitgemäßen Formen, um Frieden und Versöhnung erfahrbar werden zu lassen. „Wir freuen uns deshalb, dass beim traditionellen Ökumenischen Friedensgottesdienst, 20.30 Uhr, in der Kreuzkirche, Friedrich Schorlemmer predigen wird“, sagt Annemarie Müller vom Stadtökumenekreis Dresden.

 

Seitdem Neonazis am Samstag nach dem 13. Februar Aufmärsche planen, ermutigen die Kirchen  alle Bürgerinnen und Bürger dazu, aktiv für Demokratie einzustehen und sich deutlich gegen Rechtsextremismus zu positionieren. „Diese menschenverachtende Ideologie steht dem christlichen Menschenbild total entgegen und darf in unserer Stadt keinen Raum gewinnen“, so Pfarrer Dr. Christoph Schneider, stellvertretender Superintendent für den Kirchenbezirk Dresden Mitte. „Mit unseren Aktionen wollen wir einem fröhlichen, offenen und gewaltfreien Miteinander Raum geben und zugleich viele Menschen bewegen, mit uns in die Innenstadt zu kommen.“

 

Für den 18. Februar geplant sind deshalb Veranstaltungen unter dem Motto „Bunt unterwegs für Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe“, die anschlussfähig sind an die zentrale städtische Kundgebung um 13 Uhr auf dem Dresdner Schlossplatz: 

Um 10 Uhr finden in der ev.-luth. St. Markus, Martin-Luther-, Friedens- und Lukaskirche sowie in der ev.-meth. Zionskirche Friedensgebete statt. Daran an schließen sich „Bittgänge für den Frieden“: Diese führen in die Innenstadt zu Kreuz- und Dreikönigskirche. In diesen beiden Kirchen treten von 11.30 bis 12.45 Uhr Künstler verschiedenster Genres auf um Gesicht zu zeigen gegen rechtsextremistische Aufmärsche und Einstellungen in den Köpfen. Zu rechnen ist u. a. mit Literaten wie Christoph Kuhn oder Volker Sielaff, mit Sängern wie Sebastian Krumbiegel oder Gunther Emmerlich, aber auch mit Musikern der Sächsischen Staatskapelle, mit dem Chor der Semperoper, mit der Band Wunderbundt, mit Wolfgang Schaller von der Herkuleskeule und weiteren solistischen Künstlern.

 

Vor der kath. St. Pauluskirche, Bernhardstraße, vor der Leubener Himmelfahrtskirche und vor der Frauenkirche am Neumarkt werden von 12 bis 17 Uhr Mahnwachen stattfinden. Für den Pfarrgemeinderat der Pfarrei St. Paulus erklärt Godehard Pünder: "Wir machen auf unserem Grundstück direkt hinter unserem Tor durch ein Großttranparent auf unser Anliegen aufmerksam, bieten jede volle Stunde in der Kirche Gebet und Musik an, Tee für Vorbeikommende und die bunten Mitglieder unserer Gemeinde, die aus 41 Nationen stammen und allen Kontinenten, und verteilen den Vorbeikommenden ein Flugblatt. 

  

Alle, die zum Ende des 18. Februars stille Einkehr oder auch das gemeinsame Gespräch suchen, sind ab 17 Uhr eingeladen in die Frauenkirche am Neumarkt.

 

Bitte beachten Sie auch folgende Veranstaltungshinweise zum 13. Februar:

 

Sonnabend, 11. Februar

17:00 Kreuzkirche Dresden

Gedenkkonzert zur Erinnerung an den 13. Februar 1945 mit Einweihung eines Postaments, gestiftet von Alan Russell (Dresden Trust), das an den Tod dreier Kreuzkirchenpfarrer und der zehn Kruzianer erinnert, die während der Bombennacht in der Kreuzkirche starben.

Rudolf Mauersberger, "Wie liegt die Stadt so wüst"; Luigi Cherubini, Requiem Nr. 1 c-Moll; Sofia Gubaidulina, "Sonnengesang"

Emil Rovner (Violoncello), Dresdner Kreuzchor, Dresdner Schlagzeugensemble, Staatskapelle Weimar; Leitung: Kreuzkantor Roderich Kreile

 

20:00 Frauenkirche Dresden

20 Uhr Konzert im Gedenken an die Zerstörung Dresdens 1945

Lera Auerbach (*1973): "Ode to Peace – Dresden"

Uraufführung des Auftragswerks der Stiftung Frauenkirche Dresden und

der Sächsischen Staatskapelle Dresden

Solisten; Saint Thomas Choir of Boys | St. Paul's Cathedral Choir; Herren des Sächsischen Staatsopernchores Dresden u. a.; Sächsische Staatskapelle Dresden

Leitung Vladimir Jurowski

Die Besucher des Konzertes sind zu einer Konzerteinführung ab 19 Uhr in den Hauptraum eingeladen; Einlass hierfür ist 18.45 Uhr.

 

Sonntag, 12. 2.

10:00 Schifferkirche „Maria am Wasser“ Dresden-Hosterwitz

R. Mauersberger: Trauermotette „Wie liegt die Stadt so wüst“

F. Mendelssohn-Bartholdy: „Hör mein Bitten“

Katja Fischer, Sopran; Kammerchor „Maria am Wasser“; Leitung: Matthias Herbig

 

11:00 Frauenkirche Dresden

Frauenkirchenpfarrer Sebastian Feydt und Holger Treutmann

Britische Chormusik im Gedenken an die Zerstörung Dresdens 13.02.1945

The Boy Choristers and Choral Clerks of Coventry Cathedral; Leitung Kerry Beaumont; Orgel: Frauenkirchenorganist Samuel Kummer

 

15:00 Frauenkirche Dresden

Geistliche Sonntagsmusik

Werke von Henry Purcell, William Byrd, Benjamin Britten u. a.

The Boy Choristers and Choral Clerks of Coventry Cathedral

Leitung: Kerry Beaumont

Geistliches Wort, Gebet und Segen: Frauenkirchenpfarrer Holger Treutmann

 

 

Montag, 13. Februar

14:00 Neumarkt, an der Frauenkirche

Stilles Gedenken (bis ca. 22 Uhr) 

 

15:00 Feierhalle des Johannisfriedhofes, Wehlener Straße 13

Gedenkveranstaltung der Evangelischen Kirche und des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. zum 63. Jahrestag des Bombenangriffes auf Dresden

u.a. mit Musik, Begrüßung durch Pfarrer Rainer Petzold (Lukaskirchgemeinde) und Gisela Clauß (Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Stadtverband Dresden), anschließend Gedenkrede mit Prof. Dr. Werner Patzelt, TU Dresden, Lesung von Lesung von Schülern der 88. Mittelschule 

 

18:00 Frauenkirche

Abendandacht mit Zeitzeugen des 13. Februars 1945

 

18:00 Uhr Stufen vor dem Hauptportal der Kathedrale, Schlossplatz
Angelusgebet am "Stolperstein" für Alojs Andritzki


18:15
Kathedrale, Schlossplatz

Gedenkgottesdienst mit Bischof Joachim Reinelt

 

19:00 Trinitatiskirchruine, Trinitatisplatz

Andacht zum Gedenken an die Zerstörung Dresdens mit Pfarrer i. R. Nikolaus Krause

Bitte Kerzen mitbringen!

 

19:30 Weinbergskirche Trachenberge

Friedensgebet zum 13. Februar mit Pfarrerin Beate Damm

 

20:30 Kreuzkirche, Altmarkt

Ökumenischer Gottesdienst mit Friedrich Schorlemmer (Predigt)

 

21:45 Glockenläuten

 

22:00 Frauenkirche

Wachen und Beten für die Überwindung von Rassismus, Krieg und Gewalt

In Kooperation mit dem Evangelisch-Lutherischen Stadtjugendpfarramt Dresden 

 

Der Kunstdienst der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens trägt mit einer Ausstellung in der Kreuzkirche zur Friedensthematik bei. Unter dem Titel „Glut statt Asche. Gegen Krieg und Gewalt II“ sind bis 4. März Werke aus Malerei, Grafik und Fotografie zu sehen (täglich geöffnet bis 12.Februar 11–15 Uhr, ab 13. Februar 10–17 Uhr). Die ausstellenden Künstler sind: Wolfgang Bruchwitz, Hubertus Giebe, Bernd Hanke, Klaus Hirsch, Volkmar Kühn, Marita Kühn-Leihbecher, Wolfgang Petrovsky, Jürgen Schieferdecker, Christine Schlegel, Frank Voigt.

 


Gemeinsamer Aufruf aller Bischöfe im Freistaat Sachsen zum 13. Februar 2012


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