Bistum: "Werden die Entscheidung der Landeshauptstadt akzeptieren"

Bleibt er nur ein Modell? Der Entwurf der Nepomuk-Statue des Dresdner Künstlers Einhart Grotegut.

Dresden, 06.09.2012 (KPI): Die Kunstkommission der Landeshauptstadt hat sich einstimmig dagegen positioniert, eine Statue des heiligen Johannes Nepomuk an der neuen Waldschlösschenbrücke aufzustellen. „Wir haben es aus künstlerischen, aber auch aus politischen Gründen abgelehnt“, begründete Kommissionsmitglied Gunild Lattmann (Fraktion DIE LINKE) die Entscheidung gegenüber der Sächsischen Zeitung.

Das Bistum Dresden-Meißen hatte der Stadt eine Skulptur des traditionellen Brückenheiligen als Geschenk angeboten. Im Auftrag des Bistums hatte der Dresdner Künstler Einhart Grotegut einen Entwurf gefertigt, der eine aus Stahlplatten gefaltete Heiligenfigur vorsah. Das Modell lehnte sich dabei in seiner Silhouette an die wohl bekannteste Nepomukdarstellung an – die Skulptur des Heiligen auf der Prager Karlsbrücke. An Kosten wurde ein bis zu fünfstelliger Betrag veranschlagt.

„Wir hätten der Stadt Dresden dieses Geschenk sehr gerne gemacht“, sagt Christoph Pötzsch, Kanzler des Bischöflichen Ordinariats, in einer Reaktion auf die Entscheidung. „Nun warten wird die schriftliche Begründung ab, die uns in den nächsten Tagen zugehen soll. Wenn die Landeshauptstadt unseren Vorschlag ablehnt, werden wir das akzeptieren.“

Mit der Darstellung des heiligen Nepomuk wollte das Bistum an die traditionell engen Verbindungen von Dresden und Prag erinnern und ein Stück Kunst im öffentlichen Raum fördern. Zudem existiert seit 1845 kein christliches Symbol mehr auf einer Dresdner Brücke. Damals verschwand bei einem Hochwasser das Kreuz der Augustusbrücke.

In einer Online-Zeitungsumfrage, bei der über 2.500 Stimmen abgegeben wurden, hatten sich knapp 59 Prozent für den heiligen Nepomuk an der Waldschlösschenbrücke ausgesprochen.

MB



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