Die Heiligen Tage: von Gründonnerstag bis Ostern

Wissenswertes zu den christlichen Feiertagen

Osterfeuer





Dresden, 29.03.2012 (KPI): Ostern – für viele ist es ein willkommenes verlängertes Wochenende im Frühling, für katholische Christen hingegen ist es das bedeutendste und zugleich das älteste Fest im Kirchenjahr. Dazu gehören nicht nur Ostersonntag und -montag, sondern auch die Tage ab Gründonnerstag. Sie erinnern an das Letzte Abendmahl (Gründonnerstag), die Kreuzigung und den Tod Jesu (Karfreitag) sowie an seine Auferstehung (Ostern).


Gründonnerstag: Erinnerung an das Letzte Abendmahl

Der Gründonnerstag (wohl von althochdeutsch "greinen" = weinen) erinnert an das Letzte Abendmahl, das Jesus als Abschieds- und Hoffnungsmahl vor seiner Gefangennahme mit seinen engsten Vertrauten, den Jüngern, gefeiert hat. Hierin liegt der Ursprung der Eucharistiefeier; zugleich gilt dieses Ereignis als Grundlage des Priestertums.
Im Gottesdienst zum Gründonnerstag wäscht der Pfarrer zwölf Gemeindemitgliedern die Füße und erinnert damit an das Vorbild Jesu, der seinen Jüngern beim Letzten Abendmahl ebenfalls die Füße wusch. Es ist ein Symbol dafür, dass die Christen einander dienen sollen. Zu Beginn des Gründonnerstagsgottesdienstes ertönen letztmalig Orgel, Altarschellen und Kirchenglocken. Erst in der Osternacht, wenn das "Gloria"-Lied angestimmt wird, erklingen sie wieder.
An den Gottesdienst zum Gründonnerstag schließt sich in vielen Gemeinden eine Nachtwache an. Die Gläubigen gedenken dabei jener Nacht, in der Jesus von Judas - einem der Jünger - verraten und von Soldaten verhaftet wurde.

Karfreitag: Jesus wird ans Kreuz geschlagen

Der Karfreitag (von althochdeutsch "kara" = Wehklage) erinnert an die Kreuzigung und den Tod Jesu. In den katholischen Gemeinden wird zur Todesstunde Jesu, nachmittags um 15 Uhr, ein Wortgottesdienst gefeiert. Dieser ist geprägt von der Lesung der Leidensgeschichte Jesu, der Kreuzverehrung sowie von Fürbitten für Kirche und Welt. In der katholischen Kirche ist dieser Tag ein strenger Fasttag.

Ostersonntag: Feier der Auferstehung Christi

Die Osternachtsfeier, die am Abend vor dem Ostersonntag oder am frühen Ostermorgen stattfindet, beginnt meist außerhalb der Kirche an einem Feuer, dem Osterfeuer. Daran wird die Osterkerze, Sinnbild für den auferstandenen Christus, entzündet und mit den Worten "Lumen Christi" (lateinisch für: Licht Christi) in die dunkle Kirche getragen. Die Gläubigen entfachen ihre eigenen Kerzen an der brennenden Osterkerze, so dass der Kirchenraum immer mehr vom Licht, dem Symbol der Auferstehung, erhellt wird.
Die folgende festliche Liturgie feiert die Auferstehung Jesu als Sieg des Lebens über den Tod. Dazu gehört auch die Weihe des Taufwassers. Seit der Frühzeit der Kirche werden in der Osternacht diejenigen getauft, die sich für den christlichen Glauben entschieden haben. So werden auch heute noch Erwachsene, die in die Gemeinschaft der Christen aufgenommen werden wollen, vorzugsweise in der Osternacht getauft. Die anwesenden Christen erinnern sich durch die Besprengung mit geweihtem Wasser an ihre eigene Taufe.

Gottesdienste mit Bischof em. Joachim Reinelt in der Dresdner Kathedrale

Den Gottesdienst zum Gründonnerstag wird Bischof em. Reinelt am 5. April um 20 Uhr in der Dresdner Kathedrale feiern, die Karfreitagsliturgie am 6. April um 15 Uhr. Die Feier der Osternacht mit dem emeritierten Bischof findet am 7. April um 21 Uhr in der Dresdner Kathedrale statt, das Pontifikalamt mit ihm zum Ostersonntag, 8. April, um 10.30 Uhr in der Kathedrale.
Die musikalische Gestaltung dieser Gottesdienste übernehmen die Dresdner Kapellknaben unter Leitung von Matthias Liebich. Im Pontifikalamt am Ostersonntag kommt die Messe Nr. 19 von Joseph Schuster (1748-1812) zur Aufführung.

Ostern feiern

Angebote für Nichtchristen in Leipzig

Die Kontaktstelle Orientierung (Hainstr. 12/14) in Leipzig bietet im Raum der Stille Nichtchristen die Möglichkeit, die Feier der Kar- und Ostertage in einem katholischen Rahmen mitzuerleben. Die Liturgie wird dabei so gestaltet, dass sie auch für Nichtchristen verständlich ist.
Termine: Gründonnerstag, 5.4., 19 Uhr: Gottesdienst zum Gründonnerstag, anschließend Brote und Tee und danach Gebetsstunde;
Karfreitag, 6.4., 10 Uhr: Vorbereitung des Karfreitagsgottesdienstes; 18 Uhr: Karfreitagsgottesdienst;
Karsamstag, 7.4., 10 Uhr: Vorbereitung der Osternacht; 19 Uhr: Lesegottesdienst auf dem Weg zur Osternacht;
Ostersonntag, 8.4., 5 Uhr: Gottesdienst zum Ostermorgen, anschließend Mitbringfrühstück.
Jesuitenpater Bernd Knüfer und Schwester Susanne Schneider von den Missionarinnen Christi leiten diese Angebote.

"Kehr um und steh auf" – Jugendliche treffen sich im Erzgebirge

Unter dem Motto "Kehr um und steh auf" treffen sich vom 5. bis 8. April mehr als 70 Jugendliche und junge Erwachsene zur gemeinsamen Feier der Kar- und Ostertage im Winfriedhaus in Schmiedeberg, der Jugendbildungsstätte des Bistums. Außer Gottesdiensten stehen Meditationen, kreative Angebote und spirituelle Impulse auf dem Programm. Pfarrer Ralph Kochinka, Christina Händler, Benno Kretschmer und Schwester M. Brigitte Wahl leiten durch diese Tage.

"Brannte uns nicht das Herz?" – Kursangebot in Schmochtitz bei Bautzen

Eine gemeinsame Feier der Kar- und Ostertage unter dem Titel "Brannte uns nicht das Herz?" (Lk 24,32) bietet das Bischof-Benno-Haus Schmochtitz, Bautzen, vom 5. bis 9. April für alle an, die – als Paar, Single oder Familie – diese besonderen Tage in Gemeinschaft erleben möchten. Durch diese Tage leiten Dr. Peter-Paul Straube und Ansgar Hoffmann sowie die beiden Oratorianer Dr. Siegfried Foelz und Dr. Michael Ulrich.
 
Dresden: Gregorianik in der Kathedrale

Zum Chorgebet lädt das Domkapitel am 6. und 7. April um 8 Uhr morgens in die Dresdner Kathedrale ein. Den besinnlichen Start in den Tag gestaltet die Männerschola der Dresdner Kapellknaben mit gregorianischen Gesängen.

Bautzen: Besinnung am Karfreitag

Am Karfreitag, 6. April, findet um 10.00 Uhr in der Gedenkstätte Bautzen (Weigangstraße) die schon zu einer Tradition gewordene "Besinnung am Karfreitag" statt, bei der an das Leid der Opfer der Diktaturen des 20. Jahrhunderts gedacht wird.

Musik zum Karfreitag im Bischof-Benno-Haus

Zu einer musikalischen Besinnung lädt das Bischof-Benno-Haus in Schmochtitz bei Bautzen am Abend des Karfreitag, 6. April, um 20 Uhr ein. An diesem Abend erklingen von Ernest Bloch (1880-1959) der "Jewish Song" und "Prayer" sowie von Luigi Boccherini (1743-1805) das "Stabat mater". Gestaltet wird diese Besinnung vom Ensemble "Chordophone" aus Bautzen (Bettina Witke und Matthias Reichel – Violine; Artur Malinowski – Viola; Helfried Knopsmeier – Violoncello). Unterstützt werden sie dabei von Daniela Haase, Sopran, und Thomas Rechenberg, Violoncello.

Ostergottesdienste bundesweit finden: www.wegweiser-gottesdienst.de

Einen gemeinsamen bundesweiten Service bieten die Katholische und die Evangelische Kirche auf der Homepage www.wegweiser-gottesdienst.de an: Die Gottesdienstzeiten aus bislang 58 katholischen Pfarreien im Bistum Dresden-Meißen können hier abgefragt werden. Bundesweit sind in dieser Homepage mehr als 37.000 Ostergottesdienste verzeichnet, darunter fast 22.000 katholische, sowie mehr als 100.000 ganzjährige Gottesdiensttermine, darunter mehr als 77.000 katholische. Auch eine gezielte Suche nach fremdsprachigen Gottesdiensten ist unter der genannten Adresse möglich.

MB / meu



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