Traumatisierung und Kirche

Vortrag von Jesuitenpater Klaus Mertes am 6. Dezember in Dresden

Dresden, 27.11.2012: Zu einem Vortrag mit Jesuitenpater Klaus Mertes unter dem Titel "Traumatisierung und Kirche" lädt das Deutsche Hygiene-Museum Dresden am Donnerstag, 6. Dezember, um 18 Uhr in den Marta-Fraenkel-Saal des Deutschen Hygiene-Museums ein. Der Eintritt zum Vortrag kostet 3 Euro; für Schüler, Studenten und Inhaber der Museumsjahreskarte ist der Eintritt frei.

Als Rektor des Berliner Jesuitengymnasiums Canisius-Kolleg hat Pater Klaus Mertes im Frühjahr 2010 über den sexuellen Missbrauch in seiner Institution berichtet und damit das jahrelange Schweigen über diese Fälle beendet. Er hat mit diesem Schritt zu einer breiten öffentlichen Diskussion über das Thema Missbrauch innerhalb der katholischen Kirche, aber auch in zahlreichen anderen gesellschaftlichen Institutionen beigetragen.

Aus Pater Mertes' Sicht hat sexueller Missbrauch in Institutionen meist zwei Aspekte: Zum einen den eigentlichen Missbrauch durch den Täter selbst, der sich als Repräsentant der Institution das Vertrauen des Opfers verschafft; zum anderen die unangemessene Reaktion der Institution in dem Moment, in dem die Opfer zu sprechen versuchen. Wenn eine Institution versucht, sich auf die Seite der Opfer zu schlagen, entzöge sie sich ihnen damit als ein Gegenüber, das Verantwortung für das Geschehen übernimmt. Die Aufklärung von Missbrauch hat somit auch massive, oft sehr schmerzhafte Konsequenzen für die Institution selbst.

Der öffentliche Abendvortrag bildet den Auftakt zur 5. Fachtagung des Traumanetzes Seelische Gesundheit "Trauma und Institution. Beschützt oder behütet?" am 7. und 8. Dezember im Deutschen Hygiene Museum.

Mehr Informationen: www.dhmd.de



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