„Im Grenzland zwischen Deutschland, Polen und Tschechien”

Schmochtitzer Forum am 12. Oktober um 19.30 Uhr

Bischof-Benno-Haus

Bischof-Benno-Haus

Bautzen/Schmochtitz, 09.10.2012: Am Freitag, dem 12. Oktober, findet um 19.30 Uhr ein Schmochtitzer Forum, in Kooperation mit dem CentralEuropeanFutureForum für interkulturelle Zusammenarbeit und der sächsischen Landeszentrale für politische Bildung, als Auftaktveranstaltung des „Schmochtitzer Zukunftsforums“, im Bischof-Benno-Haus statt. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Podiumsgesprächsteilnehmer an diesem Abend werden Prof. Gerd Weisskirchen, Heidelberg (Kulturwissenschaftler und Abgeordneter des Deutchen Bundestages a. D.), Dr. Kazimierz Woyciski, Warschau (Zentrum für Oststudien), Dr. Martin Walde, Neschwitz (Kulturwissenschaftler am Sorbischen Institut Bautzen), Vladimier Špidla, Prag (Ministerpräsident der Tschechischen Republik a. D. und EU-Komissar a. D.) sowie Daniel Strauss, Mannheim (Geschäftsführer von Romno Kher in Mannheim und Antiziganismusforscher) sein.

Zukunftsforen in Schmochtitz – worum geht es?

In grenznahen Räumen entscheidet sich die Qualität des europäischen Zukunftsmodells. So auch im Dreiländereck zwischen Sachsen, Nordböhmen und Niederschlesien. Bürgerinnen und Bürger unterschiedlicher Staatsbürgerschaft, sprachlicher, kultureller und religiöser Herkunft und Geschichtserfahrung verfügen und suchen ihre eigene und zugleich europäische Identität, ob sie sich nun Deutschland, Polen oder Tschechien zugehörig fühlen, ob sie zudem Christen, Juden und zunehmend auch Muslime sind oder sich zum sorbischen Volk oder zu Sinti und Roma bekennen.

Angestammte Sprachen, Kulturen und Traditionen haben ihren berechtigten Platz im neuen Europa. Zugleich verändern sie sich in der Begegnung mit dem Anderen. Wenn dieser Austausch von Offenheit und gegenseitiger Anerkennung geprägt ist, eröffnen sich Möglichkeiten einer Solidarität, die Verständnis und  ein Leben in Vielfalt ermöglicht. In Zeiten ökonomischer Krisen können jedoch Zerrbilder belebt werden, die ein produktives und solidarisches Zusammenleben stören. Dann werden Sündenböcke gesucht.

Wie aufgeklärte Gesellschaften transnational mit solchen Konflikten umgehen, ihre Gefahren entschärfen und welche Möglichkeiten es gibt, selbstherrliche Leitbilder und niederziehende Zerrbilder in Bilder von einem gleichberechtigen und würdigen Leben zu verwandeln, daran wird in einer Veranstaltungs- und Projektreihe im Bischof-Benno Haus in Schmochtitz, Landkreis Bautzen, gearbeitet. Das erste Forum wird die gegenseitige Wahrnehmung, Zerrbilder und Zukunftsbilder in Deutschland, Tschechien und Polen diskutieren.

Zum Podiumsgespräch mit Diskussion wind alle Interessierten herzlich eingeladen.



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