Joseph Schusters "Messe Nr. 13" in A-Dur

am 24. Juni in der Dresdner Kathedrale

Silbermannorgel




Dresden, 20.06.2012: Am kommenden Sonntag, dem Fest Johannes des Täufers (24. Juni), erklingt in der Dresdner Kathedrale im Gottesdienst um 10.30 Uhr die "Messe Nr. 13" in A-Dur von Joseph Schuster.

Mitwirkende sind Ulrike Staude (Sopran), Ewa Zeuner (Alt), Gerald Hupach (Tenor), Jörg Hempel (Bass), die Dresdner Kapellknaben, der Kathedralchor Dresden, Jakobus Gladziwa, Orgel und Mitglieder der Sächsischen Staatskapelle Dresden. Die musikalische Leitung hat KMD Matthias Liebich.

Die Aufführung der "Messe Nr. 13" ist Teil einer Veranstaltungsreihe zum 200. Todestag des Dresdner Komponisten. Die "Messe Nr. 13" in A-Dur wurde bereits am Pfingstsonntag in der Kathedrale gesungen.

Joseph Schuster - Leben und Werk

Joseph Schuster gehört zu den Dresdner Komponisten, die zu Lebzeiten mit ihren Opern und teilweise auch mit ihrer Instrumentalmusik in Deutschland und Italien eine breite Anerkennung fanden, aber nach ihrem Tod schnell in Vergessenheit gerieten. Traditionsbildend wurde er dagegen – neben anderen – für die Musik in der Katholischen Hofkirche, wo seine Werke auch im 19. Jh. noch lange zum Repertoire gehörten und einige von ihnen bis in die Jahre um 1920 regelmäßig zur Aufführung kamen.

Geboren 1748 in Dresden als Sohn eines Hofsängers und ehemaligen Kapellknaben, erhielt Schuster in Italien eine gründliche Ausbildung und – gemeinsam mit dem gleichaltrigen Franz Seydelmann – 1772 eine Anstellung als Kirchen-Compositeur am kursächsischen Hof.

Zwei weitere Italienreisen begründeten seinen Ruf als überaus erfolgreicher Opernkomponist – vor allem in Neapel, das im ausgehenden 18. Jh. als bedeutendstes Musikzentrum der Apenninenhalbinsel galt. Nach seiner endgültigen Rückkehr nach Dresden schrieb Schuster weiterhin Opern und Kirchenmusik für den sächsischen Hof und gab darüber hinaus wichtige Impulse als Kompositionslehrer und Musizierpartner der kurfürstlich-königlichen Familie.

Von Schuster sind 19 Messen, 21 Offertorien, zahlreiche Vesperpsalmen, Magnificat-Kompositionen und marianische Antiphonen, vier italienische Karwochenoratorien sowie je ein "Stabat mater", "Te Deum", "Pange lingua" und viele andere Werke nachweisbar. Die meisten von ihnen sind in der Sächsischen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden überliefert. Manche Kriegsverluste lassen sich durch Manuskriptfunde aus Bibliotheken außerhalb Sachsens kompensieren.

Manche Eigenarten von Schusters Kirchenmusik lassen sich nur verstehen angesichts der immensen Anforderungen, die der Kirchendienst der Hofkapelle an Komponisten und Ausführende stellte. So wurde – neben anderem – an mehr als 80 Sonn- und Feiertagen im Jahr eine Messe mit Orchesterbegleitung benötigt. Die meisten neu entstandenen Werke – darunter auch Schusters "Messe Nr. 13" aus dem Jahre 1793 – waren deshalb nicht für eine besondere Gelegenheit bestimmt, sondern dienten als Bereicherung des vorhandenen Repertoires. Bei der Komposition eines solchen Werkes musste Schuster auf die Möglichkeit einer schnellen Einstudierung des (damals sehr klein besetzten) Chores achten, konnte aber auch mit den besonderen Fähigkeiten der Dresdner Hofkapell-Instrumentalisten rechnen.

Ein unbekannter Autor der Leipziger Allgemeinen musikalischen Zeitung beschreibt Schusters Kirchenmusik im Jahre 1801 als "zwar durchsichtig, aber dafür auch lebhaft, anmuthig, zierlich, freundlich" und vermerkt ausdrücklich, dass "seine Messen u. dergl. deswegen von Liebhabern hier sehr gern gehört werden". 



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