Zwei Kreuzwegtafeln eines aus Stollberg gebürtigen Künstlers für die Marienkirche

Schenkung der Witwe des 2011 verstorbenen Künstlers Gottfried Gruner

Pfarrer Kutschke vor dem neuen Kunstwerk in Stollberg.

Stollbergs Pfarrer Andreas Kutschke vor dem neuen Kunstwerk in der Marienkirche.

Stollberg, 20.04.12: Die historische Marienkirche in Stollberg ist um eine Sehenswürdigkeiten reicher: Zwei Kreuzwegstationen des 2011 im baden-württembergischen Rexingen verstorbene Bildhauers und Künstlers Gottfried Gruner konnten dieser Tage enthüllt werden. Die beiden Reliefs sind von Hand in Ton modelliert und danach in erstarrendem Material gegossen. Die Formensprache ist klar und spannungsvoll. Sie verweist meisterhaft auf das dramatische Geschehen von Kreuzigung und Grablegung.

Die Werke sind eine Schenkung der Witwe des Verstorbenen, der Künstlerin Traute Gruner. Sie kam damit dem Wunsch ihres Ehemannes nach, der sich seiner Geburtsstadt und der Marienkirche zeitlebens eng verbunden wusste.

Gruner wurde 1923 in Stollberg geboren und studierte später an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden. Gemeinsam mit seiner Frau übersiedelte er 1950 in die  Bundesrepublik. Es folgten Studien an der Kunstakademie Münster und der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Sein künstlerisches Schaffen umfasste bildhauerische Arbeiten, „Wasserspiele“ und die Gestaltung von Kirchen, besonders im Süd-Westen Deutschlands. Gruner gilt auch als Pionier der Solarkunst. Seine Werke finden sich in über 60 deutschen Städten.

Pfr. Kutschke äußerte zu den beiden Werken: „Kunst machen es dem ungeübten Betrachter oft nicht leicht, einen Zugang zu finden. Aber gerade das Kreuz kann ja in diesem Sinn als die Herausforderung schlechthin gelten. Es erschließt sich erst im Ringen des Glaubenden als das Zeichen des Heils.“ Sein Wunsch ist, „dass die Auseinandersetzung mit diesen Werken uns anregt, auch über unsere eigenen Lebenskreuze und die österliche Hoffnung nachzudenken.“ Das große Ziel wäre dann eine Haltung, die der Künstler selbst so ausdrückte: „Angst kenne ich eigentlich kaum. Gott war für mich immer Zuflucht und letzte Mitte.“

  

Text und Foto: Pfarrei/Kutschke



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