Ein halbes Jahrhundert Wallfahrtstradition

Stollberger Gemeinde bricht am 9. September zum 50. Mal nach Wechselburg auf

Wallfahrt der Stollberger Gemeinde 1964.

Wallfahrt der Stollberger Gemeinde 1964.


Stollberg/Wechselburg, 28.08.2012: Seit 1963 wallfahrtet die Pfarrgemeinde aus dem erzgebirgischen Stollberg jährlich zur Basilika nach Wechselburg. In diesem Jahr, am Sonntag, 9. September, ist es damit die 50. Wallfahrt. Dieses Jubiläum ist für die Pfarrei Anlass zurückzuschauen, aber auch einen besonderen Akzent zu setzen. So wollen diesmal einige wenige Gemeindeglieder erstmals den ganzen Weg zu Fuß zurücklegen. Die Strecke über Limbach-Oberfrohna und Rochsburg wurde bereits ausgekundschaftet und erwies sich auch als landschaftlich sehr reizvoll.

Unter denen die erst am Sonntag mit dem PKW anreisen werden, möchte auch Pfarrer Claus Vollmeyer sein. Der Ruheständler, der auch heute noch in Stollberg lebt, fasste 1963 mit seiner Gemeinde den Entschluss zu dieser Wallfahrt. Eigentlich war sie nur als „Testfahrt“ gedacht, doch fand die Gemeinde sofort Gefallen daran. So erwuchs eine stabile Tradition. 

Über die Anfangsjahre berichtet Pfarrer Vollmeyer: „Wir fuhren damals um 5 Uhr früh mit dem Zug von Stollberg nach Karl-Marx-Stadt, mit einem weiteren Zug von dort nach Wechselburg. Dann liefen wir vom Bahnhof in den Ort und zunächst weiter an die Mulde zur Mariensäule und zur nahegelegenen Mariengrotte. Nach kurzem Gebet ging es wieder bergauf in die Kirche zur Heiligen Messe. Die Mittagszeit wurde zu einem Picknick auf der großen Wiese genutzt. Anschließend hielten wir eine Andacht und fuhren wieder per Zug nach Stollberg zurück. 1964 waren es dann schon über 100 Gläubige, die betend und singend vom Bahnhof zur Kirche zogen. Dies gefiel jedoch dem SED-Bürgermeister und dem Staatssicherheitsdienst nicht so richtig. Darum »bat« man uns, in Zukunft unsere Gebete und Lieder nur auf kirchlichem Grund, vom Torweg bis in die Kirche zu verrichten.“

Viel hat sich seit diesen Anfangsjahren verändert. Dies gilt sowohl für die Anreise, die heute für die Mehrzahl der Pilger weitaus bequemer ist. Es gilt aber auch für die Wallfahrtskirche, der damals der spätromanische Lettner fehlte.
In den vergangenen Jahren waren es etwa 70 Gemeindeglieder, die sich am Sonntagmorgen an der Mariengrotte zum gemeinsamen Gebet trafen. Nach der Mitfeier des Sonntagsgottesdienstes der Ortsgemeinde und einem Picknick folgte die eucharistische Andacht in der Basilika. Diese wird auch 2012 wieder vom Stollberger Kirchenchor musikalisch gestaltet werden. Pfarrer Andreas Kutschke aus Stollberg: "Unter der eindrucksvollen Kreuzigungsgruppe wollen wir in den Anliegen unserer Gemeinde und unseres Bistums beten. Doch wie schon vor 50 Jahren, hat auch jeder einzelne Grund genug, Dank und Bitten an diesem Gnadenort vor den Herrn zu bringen. Unter seinem Segen dürfen wir froh in die Zukunft unserer Pfarrgemeinde schauen – und der nächsten Wallfahrt entgegen."


Andacht der Stollberger Gemeinde 2011.

Andacht der Stollberger Gemeinde 2011 in Wechselburg.

Alle Termin der Wechselburg-Wallfahrt im Überblick: Sonntag, 9. September 2012, 9.30 Uhr Gebet an der Grotte, 10.30 Uhr Heilige Messe in der Basilika, 14.00 Uhr Andacht



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