"Dem Vergangenen Dank, dem Kommenden: Ja!" (Dag Hammarskjöld)

Verabschiedung des Jesuitenpaters Markus Franz am 9. Juni 2012

P. Markus Franz SJ

Nimmt Abschied von Haus HohenEichen: P. Markus Franz SJ

Dresden, 09.06.2012 (KPI): Fast 14 Jahre lang lebte und wirkte er im Dresdner Exerzitien- und Bildungshaus Haus HohenEichen, seit August 2007 als Leiter des Hauses: der Jesuitenpater Markus Franz (62). Nun hat ihm sein Oberer, Jesuiten-Provinzial Stephan Kiechle, eine neue Aufgabe innerhalb des Ordens übertragen – und das bedeutet für Pater Franz, Abschied zu nehmen von Dresden.

Rückblick auf 14 Jahre in Dresden

Mitte September 1998 war er – nach 12 Jahren Jugendarbeit in Nürnberg und 6 Jahren als Pfarrer in der Nürnberger Pfarrei St. Kunigund – ins Haus HohenEichen gekommen. "Von Anfang an habe ich die Sachsen als sehr offen erlebt und mit einem sehr hohen Vertrauen in die Jesuiten und die Tradition des Hauses HohenEichen", resümmiert Markus Franz.
Priorität hatte für ihn in all den Jahren, "dass HohenEichen ein Haus ist, in dem die Menschen spüren, dass sie willkommen sind, und in dem geistlicher Austausch möglich ist", betont er. Haus HohenEichen sollte ein spiritueller Ort sein und als solcher wahrgenommen werden – und an diesem Ziel richtete er sein Tun aus: 

Unzählige Menschen begleitete er in den vergangenen Jahren bei Exerzitienkursen und in Einzelgesprächen. Dabei ging es ihm immer um die ernsthafte Auseinandersetzung mit Spiritualität, mit dem jeweils eigenen Leben und der Gottes- und Glaubensfrage – weil sich christliches Leben nicht im Besuch von Gottesdiensten erschöpft.

In der Gemeinschaft Christlichen Lebens (GCL), die sich ebenso wie der Jesuitenorden an der Spiritualität des heiligen Ignatius von Loyola orientiert, hatte er in den vergangenen fünf Jahren eine leitende Aufgabe im regionalen Vorstand inne. Zusammen mit verschiedenen GCL-Mitgliedern organisierte und leitete er geistliche Angebote – sowohl im Haus HohenEichen als auch in Pfarreien. Ebenso wichtig war und ist ihm die Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen in Sachsen bzw. im Bistum Dresden-Meißen: Mit dem Exerzitienwerk des Bistums, der Ehe-, Familien- und Lebensberatung und der GCL ebenso wie mit den evangelischen Kollegen im "Haus der Kirche – Dreikönigskirche" (Dresden) und im "Haus der Stille" (Grumbach bei Dresden) führte er Tagungen zu verschiedenen Lebensfragen und für unterschiedliche Zielgruppen durch. Das Haus HohenEichen habe mittlerweile seinen Platz in Sachsen, in der katholischen wie in der evangelischen Kirche; "da ist ein Netzwerk entstanden", freut sich Markus Franz.

Eine "ganz tolle Erfahrung" ist für ihn das Elbhangfest, an dem sich das Haus HohenEichen seit einigen Jahren mit einem eigenen Angebot beteiligt: Viermal gibt es an jenem Wochenende "Worte und Musik", eine Veranstaltung von etwa 30 Minuten, in der jeweils ein zum Motto des Elbhangfestes passender literarischer Text gelesen wird und Live-Musik erklingt. Die Zahl der Interessenten steigt in jedem Jahr – das Angebot wird unter Insidern als "Geheimtipp" gehandelt.

Abschiedsfest in Haus HohenEichen

Mehr als 100 Menschen, die sich P. Markus Franz SJ und dem Haus HohenEichen verbunden fühlen, fanden sich am heutigen Sonnabend, 9. Juni, dort ein, um den bisherigen Leiter des Hauses mit einem kleinen Fest zu verabschieden. Der Festredner, der evangelisch-lutherische Pfarrer Heiner Bludau aus Turin, hatte bis vor zwei Jahren das "Haus der Stille" in Grumbach geleitet und in dieser Zeit oft mit Markus Franz zusammengearbeitet. Auf seine ökumenischen Erfahrungen aus dieser Zeit blickte er in seinem Vortrag zurück: "Ohne tiefe persönliche Beziehungen zu Menschen anderer Konfession ist wirkliche ökumenische Zusammenarbeit nicht möglich", ist Bludau überzeugt. Ökumene sei kein "kirchlicher Luxus, sondern eine zentrale Herausforderung, der sich alle Christen zu stellen haben" – schließlich habe schon Jesus selbst in seinen Abschiedsreden die Ökumene zur "Chefsache" erklärt. – Exerzitien, Geistliche Übungen, wie sie im Haus HohenEichen angeboten werden, seien eine "Einübung in den Glauben, offen für das größte Abenteuer, das es überhaupt gibt: sich selbst und Gott zu begegnen", ist Heiner Bludau überzeugt.

Heiner Bludau

Pfarrer Heiner Bludau beim Festvortrag.


P. Wilfried Dettling SJ

















Er ist der Nachfolger von P. Markus Franz als Leiter des Hauses HohenEichen: der Jesuit P. Wilfried Dettling.


Zelebranten

Gemeinsam mit den anwesenden Gästen feierten die Jesuitenpatres Clemens Maaß, Markus Franz, Wilfried Dettling und Stephan Kessler (v.l.) im Garten von Haus HohenEichen die Eucharistie.

während der Hl. Messe


P. Stephan Kessler SJ

















Jesuitenpater Stephan Kessler aus Frankfurt hat Haus HohenEichen erfahren als "Ort, der uns hilft zu glauben, zu hoffen und zu lieben... - und dem zu trauen, was uns innerlich bewegt".



Brunnensegen

Nach der Eucharistiefeier segneten die Priester das restaurierte Marien-Relief. Das Bildnis war 1954 in HohenEichen aufgestellt und in den vergangenen Monaten in einen neuen "Rahmen" eingefügt worden. Maria sei als Mensch "das Urbild einer ganz auf Gott ausgerichteten Existenz", sagte P. Kessler in seiner Predigt.


Ausstellung



















Viele seiner in den vergangenen Jahren entstandenen Aquarelle stellte P. Markus Franz SJ jetzt in Haus HohenEichen aus - mit der Möglichkeit, sie käuflich zu erwerben.





Fotos: Elisabeth Meuser, Ursula Weßner
Text: Elisabeth Meuser



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