Thüringer und Zittauer Jugendliche spielen "Wende Andritzki"

Theaterstück am 4. und 5. Februar in Schmochtitz und Crostwitz

Alojs AndritzkiBautzen/Crostwitz, 03.02.12 (KPI): Am 4. Februar, einen Tag nach dem 69. Todestag von Alojs Andritzki und anlässlich des ersten liturgischen Gedenktages, führen Jugendgruppen der katholischen Gemeinden aus Gera, Hermsdorf, Stadtroda-Kahla und Zittau das Drama „Wende Andritzki" vom Geraer Kaplan Adam Prokop auf. Die Musik dafür schrieb Kirchenmusikdirektor Michael Formella.

Alois Andritzki wurde 1914 in Radibor geboren. Nach seinem Studium der Theologie in Paderborn (bis 1938) bereitete sich Andritzki im Priesterseminar Schmochtitz, dem heutigen Bischof-Benno-Haus, auf seine Priesterweihe am 30. Juli 1939 vor. Er wurde Kaplan an der Hofkirche in Dresden. Am 21. Januar 1941 wurde er auf Grund seiner ablehnenden Haltung gegenüber dem Nationalsozialismus von der Gestapo verhaftet und zu einer sechsmonatigen Gefängnisstrafe verurteilt. Im Oktober 1941 wurde Alois Andritzki ins KZ Dachau überführt und dort am 3. Februar 1943 mittels einer Giftspritze ermordet. Am 15. Juni 2011 wurde er in Dresden seliggesprochen.

"Es war nicht leicht, ein Konzept zu entwickeln, das die geistige Reife des jungen Kaplans im klaren Widerspruch zum damals herrschenden Gedankengut deutlich erscheinen lässt, aber ohne einen politischen Diskurs im Vordergrund", so Autor Adam Prokop. "Die damalige Atmosphäre, wo die Diktatur auf breiten Füßen der gesellschaftlichen Zustimmung agierte, solange Sieg und Wohlstand in Aussicht waren, trifft auf die Selbstverständlichkeit des Glaubens, gelebt und geprägt durch die sorbische Heimat von Alojs Andritzki."

Beginn der Aufführung ist um 19.30 Uhr. Im Anschluss an das Stück wird der Vortragsraum des Bischof-Benno-Hauses offiziell in „Alojs-Andricki-Saal“ (sorbische Schreibweise) umbenannt.

Am Sonntag, 5. Februar, steht dann um 16 Uhr eine Aufführung in der Pfarrei in Crostwitz (Zejlerstraße 2) auf dem Programm.

 



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