Prälat Hermann Scheipers wird Ehrenbürger von Wilsdruff und Ochtrup

zu seinem 100. Geburtstag am 24. Juli

Prälat Hermann ScheipersOchtrup/Wilsdruff, 18.07.2013 (KPI): Seinen 100. Geburtstag feiert Prälat Hermann Scheipers am kommenden Mittwoch, dem 24. Juli. Er ist der älteste Priester des Bistums Dresden-Meißen. Die vor den Toren Dresdens gelegene Stadt Wilsdruff wird ihm aus Dankbarkeit für sein Wirken an diesem Tag die Ehrenbürgerwürde verleihen. Denn Scheipers wirkte von 1952 bis 1960 dort als Seelsorger, sorgte für den Kirchbau (1956) und war der erste Pfarrer nach der Erhebung der Lokalkaplanei zur Pfarrei (1957).

Der katholische Geistliche hat ein äußerst bewegtes Leben hinter sich: 1936 war der Münsterländer freiwillig in die Diaspora des Bistums Meißen (heute Dresden-Meißen) gekommen und am 1. August 1937 in Bautzen zum Priester geweiht worden. Drei Jahre lang wirkte er als Kaplan in Hubertusburg – bis ihn die Nazis dort verhafteten, weil er mit polnischen Zwangsarbeitern einen Gottesdienst feierte. Im Jahr 1940 kam er ins Konzentrationslager Dachau, das er nur knapp überlebte. Hier lernte er auch den 2011 seliggesprochenen sorbischen Kaplan Alojs Andritzki kennen, der – vermutlich durch eine Giftspritze – in diesem KZ zu Tode kam. Unter dramatischen Umständen gelang Scheipers die Flucht vom Todesmarsch bei der Evakuierung des Lagers, nach der er wieder ins Münsterland kam. Doch bereits 1946 kehrte er erneut ins Bistum Meißen zurück. Bevor er 70-jährig in den wohlverdienten Ruhestand ging, den er in seiner münsterländischen Heimat verbringt, war er 23 Jahre lang Pfarrer in Schirgiswalde.

Seither widmete er sich seinem Anliegen, vor allem jungen Menschen von seinen Erfahrungen im Konzentrationslager zu erzählen, um sie vor den Gefahren einer Diktatur zu warnen. Im August des vergangenen Jahres 2012 feierte Hermann Scheipers zusammen mit vielen Gästen aus nah und fern in Ochtrup sein 75-jähriges Priesterjubiläum.

Aus dem Bistum Dresden-Meißen werden Weihbischof em. Georg Weinhold und Propst i.R. Günter Hanisch nach Ochtrup fahren, um ihrem ältesten Mitbruder zu gratulieren und den Festgottesdienst am 28. Juli um 8.30 Uhr in der St. Lamberti-Kirche mitzufeiern. Der Wilsdruffer Bürgermeister Ralf Rother und der Beigeordnete Andreas Clausnitzer verleihen Scheipers am 24. Juli in Ochtrup die Ehrenbürgerwürde der Stadt Wilsdruff. Vier Tage nach seinem 100. Geburtstag, am 28. Juli, soll Scheipers dann Ehrenbürger seiner Heimatgemeinde Ochtrup im Münsterland werden, in der er seit seinem Ruhestand lebt.



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