72-Stunden-Aktion im Naturbad Falkenau

Gute Erfahrungen einer Jugendgruppe aus Flöha

Balancier- und Barfußpfad
Diesen Balancier- und Barfußpfad anzulegen war eine der Aufgaben für die Jugendlichen.

Flöha, 20.06.2013: An der 72-Stunden-Aktion vom 13. bis 16. Juni beteiligte sich auch eine katholische Jugendgruppe mit Mitgliedern aus Flöha, Augustusburg und Oederan. Im Laufe der Vorbereitung und Ausführung ihres Projektes machten sie wertvolle Erfahrungen. Ein Teilnehmer berichtet:

Wir, die Jugendgruppe Flöha, Augustusburg, Oederan, haben uns für eine "Do it"-Aktion entschieden, um ein Projekt in unserer Region umsetzen zu können. Unsere Aufgabe war es, im Naturbad Falkenau Spielmöglichkeiten für Kinder zu schaffen. Das ganze Projekt stand unter der Schirmherrschaft von Friedrich Schlosser, Oberbürgermeister der Stadt Flöha, und der Bundestagsabgeordneten Veronika Bellmann.

Die Idee kam bereits Anfang des Jahres 2013 auf. Nachdem eine kleine Koordinierungsgruppe um unseren Pfarrer Christian Bock herum die wesentlichen Genehmigungen eingeholt und Absprachen getroffen hatte, hieß es für uns ein paar Wochen vor der Aktion, in die Detailplanung zu gehen. Obwohl zu diesem Zeitpunkt bereits potentielle Kooperationspartner ihre Unterstützung angeboten hatten, empfanden wir die Zeit knapp bemessen, um Unterkunft, Verpflegung und die Materialien zu organisieren. Dabei waren Streitigkeiten vorprogrammiert, und manchmal war ein Punkt erreicht, wo wir alles hinschmeißen wollten bzw. die ganze Aktion ziemlich auf der Kippe stand. Wir haben uns mit der Planung im Kreis gedreht, es war ein Auf und Ab. Schließlich hatten wir uns zusammengerauft und wollten das Projekt gemeinsam durchziehen.

Maria Schmidt
Maria Schmidt, die Hauptkoordinatorin des Projektes, in Aktion.

Mit der Zeit nahm alles genaue Formen an, und ab da war unsere Jugendgruppe voll dabei und total motiviert. Wir haben in der Gemeinde das angedachte Projekt vorgestellt und um Unterstützung bei der Verköstigung, um Spenden, die Bereitstellung von Materialien und zur Mitarbeit aufgerufen. Ebenso gingen verschiedene Anrufe und Schreiben an Firmen und Banken, die wir um Spenden und Mittel gebeten haben. In der letzten Woche vor der  Aktion wurden zahlreiche E-Mails ausgetauscht und die letzten To-Do’s erledigt – wir fühlten uns gut vorbereitet.

72-Stunden-Aktion-KerzeNun kam endlich der Tag, an dem die ganze Aktion startete. Dazu waren wir in das Gemeindezentrum der Chemnitzer Propstei gekommen, wo eine kleine, aber schöne Andacht stattfand und alle Aktionen im Dekanat begonnen wurden. Jede Gruppe erhielt eine Kerze, die sie durch diese Tage begleiten sollte. Anschließend fuhren wir zu unserem Zielort "Falkenauer Bad", stellten unsere Zelte auf und begannen unser Projekt. Dort sollten wir in der Hauptsache einen Barfuß- und Balancierpfad errichten und hatten im Falle der schnellen Umsetzung eine Wasserbahn als Zusatzaufgabe im Plan.

Reichlich Unterstützung erhielten wir von unseren Eltern und vielen Gemeindemitgliedern, die auch spontan mit einem Kuchen oder einem Spaten zur Mitarbeit vorbeikamen - die Bereitschaft war grandios. Auch unterstützten uns einige Firmen, wobei ohne Familie Rölke (Betonstein Flöha GmbH) und Familie Schmidt (Zimmerei) vieles nicht möglich gewesen wäre.

Hilfe eines kleinen Baggers
Schweres Gerät erleichterte die Arbeit - doch es blieb noch genug Muskelarbeit zu tun:

Beim Abladen



Bei der Arbeit
Man sieht schon, was es werden soll.


Pfarrer Bock
Auch Pfarrer Christian Bock packte kräftig mit an.

So waren wir schon am Samstagvormittag mit unserer eigentlichen Aufgabe fertig, aber wir wollten ja 72 Stunden aktiv sein. Neben unserer Zusatzaufgabe hatte der Bademeister des Freibades glücklicherweise noch einiges für uns zu tun. Wir konnten ihm helfen, eine 60m² große Fläche mit Betonsteinen zu pflastern. Bei dieser Aufgabe bestand die Schwierigkeit nicht darin, die Steine zu besorgen – die gibt es in jedem Baumarkt zu kaufen –, sondern vielmehr in der Kürze der Zeit, die Gelder dafür zu organisieren. Eine Delegation unserer Gruppe machte sich auf und konnte gute Rabatte herausschlagen und letztlich sogar einen Teil der Steine kostenfrei erwerben. Der Bademeister war sichtlich überwältigt von unserem Aktionismus und Erfolg. Diese Arbeit beschäftigte uns bis Sonntagnachmittag. Dann hatten wir alles erledigt und konnten sogar noch einen Gottesdienst mit unserem Pfarrer Christian Bock feiern.

Ausprobieren
Ein Kind beim Ausprobieren des Baruß- und Balancierpfades.

Wir hatten das große Glück, bei schönem Wetter in einem Freibad zu arbeiten und zu übernachten. Logisch, dass da der Spaß nicht zu kurz kam und wir ab und zu mal ins kühle Nass sprangen. Zum Schluss können wir sagen, dass  die ganze Aktion Spaß gemacht hat und wir uns schon auf die nächste gemeinsame Aktion freuen. Dann wissen wir, wie es geht und können von vornherein Probleme bei der Planung und Umsetzung besser berücksichtigen.

Wir sind überwältigt von der Bereitschaft aller Unterstützenden und wünschen jedem Einzelnen die gleiche selbstverständliche Hilfe von anderen Menschen, wenn sie einmal benötigt wird!

Zum Schluss noch eine Empfehlung: Besucht einmal das schöne Falkenauer Naturbad (unweit der B173) und überzeugt euch dabei barfuß von unseren Pfaden.

Text: Christoph Rydzewski, Jugendlicher aus Flöha
Fotos: Maria Schmidt

 


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