Arbeit und Fest im Asylbewerberheim haben echt Spaß gemacht

Chemnitzer katholische Stadtjugendliche bei 72-Stunden-Aktion zusammen im Einsatz

Fest mit Tanz
Ein Element der 72-Stunden-Aktion im Chemnitzer Asylbewerberheim: ein gemeinsames Fest

Chemnitz, 20.06.2013: Zwei Jugendliche aus Chemnitz berichten von ihren Erfahrungen bei der 72-Stunden-Aktion vom 13. bis 16. Juni:

Propstei, St. Joseph und St. Antonius – das kann ja lustig werden, dachte ich am Donnerstag (13.6.) zur Eröffnungsveranstaltung der 72-Stunden-Aktion. Jugendliche aus allen drei Pfarreien bildeten eine Projektgruppe. So was gab es noch nie!
Jeden Moment würden wir erfahren, welches Projekt wir in den nächsten 3 Tagen verwirklichen dürfen. Dann war es endlich soweit: Projektort war das Asylbewerberheim Altendorferstraße in Chemnitz. Bei einer ersten Besichtigung am Donnerstagabend wussten wir noch nicht, wie wir all die Aufgaben in so kurzer Zeit meistern sollten. Neben Sandkasten errichten, Beete anlegen und weiteren Außenarbeiten, sollten auch eine Ausstellung angefertigt und ein Fest mit den Bewohnern organisiert werden.

erste Absprachen
Erste Absprachen...

Am Freitag sollte es dann früh richtig los gehen. Vollkommen im Arbeitsrausch legten wir sofort los. Wir fuhren von Baumarkt zu Baumarkt, klapperten private Geschäfte ab und baten um Unterstützung. Es war wirklich eine unvergessliche Erfahrung wie viel Hilfe uns angeboten wurde, sowohl Sachspenden, als auch praktisch Hilfe z.B. auch von einigen Bewohnern des Heimes.

Über das Wochenende entstanden durch diese Unterstützungen neue Freundschaften, natürlich auch 2 Sandkästen, Beete mit Tomaten und Kräutern, ein Blumenbeet und zwei Obstbäume wurden gepflanzt.

Sandkastenbau
Aushub für den Sandkasten

Der Höhepunkt aber war das internationale Grillen am Samstagabend. Schon den ganzen Tag hatten wir neben den anderen Arbeiten das Fest geplant. Wir bereiteten Gemüsespieße und Hähnchen in afghanischer Marinade vor. Bei dem Fest selbst wurde getanzt, gespielt und wir unterhielten uns. Durch die guten Deutschkenntnisse der Asylbewerber war die Sprachbarriere kein Problem. Schnell wuchs bei uns die Überlegung, die Bewohner wieder zu besuchen. Wir hatten uns gut angefreundet, so dass der Abschied am Abend schwerfiel. Am nächsten Nachmittag brachten wir nur noch kurz Fotos des Festes und der schönen Tage vorbei.

gemeinsame Festvorbereitung
gemeinsame Festvorbereitung

Grillen


Alles in allem kann ich sagen, dass ich in diesen 3 Tagen wunderbare Erfahrungen gemacht habe, die ich so schnell nicht vergessen werde. Die Arbeit war zwar sehr anstrengend und stressig und ich hab einige Opfer bringen müssen (z.B. frühes aufstehen). Aber wenn man sieht, wie sich die Kinder über den Sandkasten gefreut oder wie viel Spaß sie beim Spielen mit uns hatten, ist all die Mühe abgegolten. Außerdem kann ich viele der Vorurteile gegen Ausländer nicht bestätigen, weil es keine Probleme mit ihnen gab und die Zusammenarbeit sehr gut geklappt hat.

Gruppenfoto

Auch die verschiedenen Jugendgruppen der Gemeinden haben sehr gut harmoniert. Wir waren froh, einander gehabt zu haben, da jede arbeitende Hand gebraucht wurde. Schade, dass die 72-Stunden-Aktion nur alle 4 Jahre durchgeführt wird.

Wäschestangen entrosten
Auch das war zu tun: die Wäschestangen entrosten.

neu gestrichen
... und nun sehen sie fast wie neu aus.

Spiel im Sandkasten
Der fertige Sandkasten lockt Große und Kleine sofort zum Spielen...

Text: Luise Geck, Jugendliche aus der Chemnitzer Propstei, und Klara Otto, Jugendliche von St. Joseph, Chemnitz
Fotos: Pater Heinz Menz SDB, Luise Geck



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