Es gibt keine Werte ohne Weltanschauung

Bischof Heiner Koch sprach am 17. September in Gera

Bischof Dr. Heiner KochGera / Dresden, 19.09.2013 (KNA): „Die Krise Europas ist letztlich eine Wertekrise“, so der katholische Dresdner Bischof Heiner Koch beim Europäischen Kulturdialog in Gera am vergangenen Dienstag. Die Frage nach einem wert-vollen Leben berühre nicht nur die persönliche Lebensgestaltung im privaten Bereich, sondern ebenso die Gesellschaft, die Politik, die Kultur und die Wirtschaft. Besonders in der globalisierten Welt müssten Werte im globalen Kontext bedacht werden. Auch gehe es nicht nur um eine theoretische Beschäftigung mit Wertefragen, sondern um eine an Werten orientierte Praxis. Die gegenwärtigen Diskussionen in Deutschland über medizinisch-ethische Fragen wie die Embryonenforschung und die Euthanasie, die Finanzkrise oder die Diskussion um den Wert von Ehe und Familie zeigten deutlich, dass es einen Mangel an Freiräumen zum Gespräch über Werte und eine defizitäre Wertebildung nicht zuletzt auch im Bereich der Erziehung und der Schule gebe. Wahrscheinlich scheuten viele in der Gesellschaft die Wertediskussion, weil sie letztlich zeige, dass Werteentscheidungen immer Glaubensentscheidungen seien.

Werte offenbaren Aussagen über das Ziel des menschlichen Lebens: "Es gibt keine Werte ohne Weltanschauung und auch der Atheismus ist schließlich eine Glaubenshaltung", so Bischof Koch. In die Diskussion um die Werte in unserer Gesellschaft sollten sich Christen leidenschaftlich eingeben. Die christliche Botschaft offenbare die letzte Begründung menschlicher Werte und gebe wert-vollem Leben Kraft, Orientierung und Perspektive. Wie Benedikt XVI. immer wieder betont habe, brauche der christliche Glaube dabei die Auseinandersetzung nicht zu scheuen.



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