"Ich bin einer von euch!"

Dr. Heiner Koch als neuer Bischof von Dresden-Meißen ins Amt eingeführt

"Ich bin einer von euch" - Heiner Koch, Bischof von Dresden-Meißen
"Ich bin einer von euch" - Heiner Koch, Bischof von Dresden-Meißen

Dresden, 16.03.2013 (KPI): „Welch eine Freude, welch eine Ehre, in dieser Kathedrale mit Ihnen feiern zu dürfen“, so Bischof Dr. Heiner Koch am Beginn seiner Predigt, kurz nachdem er von seiner Kathedra Besitz ergriffen hatte. Seit heute, 16. März, hat das Bistum Dresden-Meißen nach gut einem Jahr Vakanz wieder einen neuen Hirten.

Rund 3000 Menschen sind in die Bischofsstadt gekommen, um mit Heiner Koch diesen Tag zu feiern: von Ostritz im Osten bis Stadtroda im Westen, von Klingenthal im Süden bis Leipzig im Norden und sogar aus dem Rheinland. Während gut 2000 Besucher innerhalb der Kathedrale Platz fanden, feierten vor der Kathedrale bei winterlichen Temperaturen viele mit, die es nicht mehr in die Kathedrale schafften. Auf einer großen Videoleinwand verfolgten sie zwei Stunden den Gottesdienst live mit. „Es war ziemlich erfrischend, aber es ist etwas von der Atmosphäre in der Kathedrale 'rübergekommen“, so ein Jugendlicher, der aus Altenburg nach Dresden gekommen war. Gut 20 Ministranten taten ihren Dienst und feierten vor allem mit vielen Jugendlichen auf dem Schlossplatz.

Die Amtseinführung am Beginn des Gottesdienstes wurde mit vielen sinnenfälligen Handlungen begleitet: Nach dem Verlesen der päpstlichen Ernennungsurkunde durch Domdekan Weihbischof em. Weinhold, wurde Bischof Heiner Koch vom Apostolischen Nuntius Jean-Claude Périsset und Bischof em. Joachim Reinelt zu seinem Bischofsstuhl, der Kathedra geführt. Letzterer überreichte seinem Nachfolger als Zeichen der Kontinuität im Hirtendienst den Bischofsstab.

Aus ganz Deutschland und den angrenzenden Nachbarbistümern waren 24 Bischöfe an die Elbe gekommen. Mit einer Umarmung bekundeten sie Bischof Koch nun ihr Willkommen im Bischofskollegium. Der freute sich besonders, auch Rainer Maria Kardinal Woelki aus dem Erzbistum Berlin und Joachim Kardinal Meisner begrüßen zu können. Letzterer erntete für seine herzlichen Grußworte besonders viel Applaus: „Ich gebe dich nur schweren Herzens her“, so der Kölner Erzbischof. „Aber Gott liebt einen fröhlichen Geber.“ Mit dem Kardinal waren auch zahlreiche Freunde und Verwandte Kochs aus dem Rheinland nach Sachsen gereist. Schon im Vorfeld des Tages hatte Bischof Koch gesagt: „Es haben sich schon viele aus Köln gemeldet, die hier nach Dresden kommen wollen.“ So sah man in der Kathedrale Ministranten aus dem Kölner Dom, die ihrem ehemaligen Weihbischof Wasser, Wein und Hostien zum Altar brachten.

Aus den Dekanaten des Bistums Dresden-Meißen wurden unter anderem Radeberger Bier, ein Räuchermann und sorbische Ostereier als Zeichen der Vielfalt der Diözese an den neuen Bischof überreicht. Neben zahlreichen kirchlichen Vertretern nahmen auch Sachsens Landtagspräsident Matthias Rößler und Ministerpräsident Stanislaw Tillich an der Messe teil. Der sprach im Gottesdienst eine sorbische Fürbitte und richtete am Ende der Messe ein Grußwort an den neuen Bischof, in der er die guten Beziehungen zwischen Freistaat und Bistum unterstrich. Zuletzt wandte sich der neue Bischof auf Sorbisch und Sächsisch an die Gläubigen, wofür er besonderen Applaus erntete: „Isch bin dr Haainer, von de Euern Einr.“

Und die Hoffnungen unter den Gläubigen im Bistum sind groß. „Ermutigung im Glauben, ein wechselseitiges Geben und Nehmen“, sagte etwa Pfarrer Stephan Delan aus Radibor, der an der Wahl des Bischofs als Domkapitular teilgenommen hatte. Auch „soll er ein Mann des Volkes sein, mindestens so nah an den Menschen wie sein Vorgänger“, beteuerte ein Jugendlicher aus Oelsnitz, der sich mit Freunden aus dem Erzgebirge aufgemacht hatte, um den neuen Bischof zu begrüßen. Gemeinsam mit vielen Jugendlichen aus dem Bistum begrüßte er den neuen Bischof mit "Koch"-Mütze und einem selbstgeschriebenen Lied: „Lass Glauben hier wachsen – Bischof in Sachsen – Du darfst den Augenblick genießen, den Gott dir gibt, denn er lässt seinen Segen fließen, weil er dich liebt!“

 

Samuel-Kim Nguyen 


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