Bistum lädt zum 100. Deutschen Katholikentag nach Leipzig ein

Bischof Koch hat Einladung für 4. bis 8. Mai 2016 an ZdK ausgesprochen

Pressekonferenz in Leipzig

Bischof Heiner Koch (2.v.l.) zusammen mit Pfarrer Gregor Giele (l.), Bistumssprecher Michael Baudisch (M.) sowie den Diözesanratsmitgliedern Dr. Nikolaus Legutke und Martina Breyer.

Leipzig, 16.10.2013 (KPI): Der 100. Deutsche Katholikentag könnte vom 4. bis 8. Mai 2016 in Leipzig stattfinden. Wie Dr. Heiner Koch, Bischof des Bistums Dresden-Meißen, auf einer Pressekonferenz am Mittag bekanntgab, hat er dem Präsidenten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) Alois Glück eine Einladung für den Katholikentag 2016 in die Messestadt ausgesprochen.

Nach intensiven Beratungen mit Vertretern seines Bistums und den Katholiken vor Ort, aber auch mit Verantwortlichen der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens sowie dem Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung und Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich habe er die Entscheidung dazu getroffen, so Koch. „Sehr bewusst soll dieser Jubiläumskatholikentag in Leipzig stattfinden. In einer Stadt, in der 80 Prozent ihrer Einwohner keiner Konfession angehören und der katholischen Kirche nur etwa 4 Prozent der Bevölkerung. Vielen ist unser Glaube und unsere Kirche fremd, in manchen Familien wurde er seit Generationen nicht mehr angesprochen oder weitergegeben. Und doch erlebe ich eine erstaunliche Offenheit den Christen und unserer Kirche gegenüber. Dieser Katholikentag wird deshalb versuchen, das Gespräch besonders mit diesen Mitbürgerinnen und Mitbürgern zu suchen“, sagte Bischof Koch.

Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung begrüßt die Einladung in die Messestadt. „Mit Leipzig hat die katholische Kirche eine ausgezeichnete Wahl getroffen. Der Kirchenneubau gegenüber dem Rathaus zeigt auch ganz real, dass die katholische Kirche im Zentrum der Gesellschaft verankert ist. Die Leipziger freuen sich und werden gerne Gastgeber sein. Und für mich persönlich ist ein Katholikentag 2016 – ein Jahr vor dem Reformationsjahr – ein weiterer, wichtiger Schritt in der Ökumene", so Oberbürgermeister Jung.

Der Präsident des ZdK, Alois Glück, dankte Bischof Heiner Koch auch im Namen des ZdK-Hauptausschusses ganz ausdrücklich für seine Einladung: "Wir freuen uns über diese Einladung in eine spannende und weltoffene Stadt und ein Bistum, mit dem wir bereits 1994 einen großartigen Katholikentag durchführen durften. Ich bin mir sicher, dass die Vollversammlung des ZdK am 22. November in Bonn-Bad Godesberg die Einladung mit großer Freude annehmen wird."

Bischof Heiner Koch betonte, er hoffe für 2016 – ein Jahr vor dem 500-jährigen Reformationsgedenken – auf einen Katholikentag im intensiven ökumenischen Dialog. „Das die Konfessionen Verbindende und Trennende wird in diesen Tagen thematisiert werden“, so der Bischof von Dresden-Meißen. „Wir werden auch von vielen guten Erfahrungen im ökumenischen Miteinander in Sachsen und Ostthüringen berichten können, weil hier nach meinen Erfahrungen eine Ökumene gelebt wird, die verlässlich ist und die zugleich die unterschiedlichen Sichtweisen mit Respekt achtet und nicht einem ökumenischen Minimalismus huldigt.“

Zugleich hob er die Bedeutung Leipzigs als Zentrum von Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur in Geschichte und Gegenwart hervor. Was das kirchliche Leben der Stadt beträfe, so stünden viele junge katholische Familien und Gläubige ebenso wie der Neubau der Leipziger Propsteikirche im Zentrum der Stadt für ein Aufbruchssignal. „Ich hoffe sehr, dass wir von diesem Schwung unseren Gästen manches mitgeben können.“ Auch Besucher aus den Nachbardiözesen Polens und Tschechiens seien zu dem Glaubensfest besonders eingeladen, so Koch.

Für den Diözesanrat, das höchste Laiengremium des Bistums Dresden-Meißen, begrüßte Diözesanratsvorsitzender Dr. Nikolaus Legutke die Einladung nach Leipzig. Die Laienvertreter wollten sich aktiv für die Annahme der Einladung beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken einsetzen. Nikolaus Legutke: „Dass die Einladung zum 100. Katholikentag nach Leipzig erfolgt, ist auch ein Zeichen der Veränderungen in unserer Gesellschaft. Der erste Katholikentag fand 1848 in Mainz statt, im Zentrum traditionell katholischer Regionen Deutschlands. Dass Bischof Koch nun zum Katholikentag nach Leipzig in Sachsen einlädt, in ein Kernland der Reformation und im Zeitraum der Lutherdekade, ist Ausdruck gelebter Ökumene, die von vielen Christinnen und Christen getragen wird.

Stichwort Katholikentag

1848 trafen sich in Mainz Vertreter der katholischen Vereine zum ersten Katholikentag. Seither sind Katholikentage Ausdruck eines selbstbewussten Laienkatholizismus, der Gemeinschaft erleben und seinen Glauben in die Gesellschaft tragen will. Katholikentage sind seit über 160 Jahren ein Spiegelbild des Lebens der Kirche, bunt und vielfältig, ernst und fröhlich, geistlich und politisch zugleich. Hier versammeln sich Menschen, die das Evangelium leben, die miteinander beten, feiern und diskutieren wollen. Ob jung oder alt, sie wollen ihren Glauben in der Gemeinschaft als etwas Lebendiges erleben, neue Kraft schöpfen für den Alltag in Gemeinden, Verbänden und Initiativen. Gleichzeitig sind Katholikentage ein Ort, an dem sich Katholiken den politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen ihrer Zeit stellen und nach Wegen suchen, die Welt aus ihrem Glauben heraus zu gestalten. Viele Impulse für Kirche und Gesellschaft gehen von ihnen aus.
Zu DDR-Zeiten nahmen 1987 mehr als 100.000 Gläubige am einzigen Katholikentreffen der DDR vom 10. bis 12. Juli 1987 unter dem Motto „Gottes Macht – Unsere Hoffnung“ in Dresden teil. Der bislang einzige Katholikentag im Bistum Dresden-Meißen fand 1994 ebenfalls in Dresden statt: der 92. Deutsche Katholikentag vom 29. Juni bis 3. Juli. Das Thema lautete damals „Unterwegs zur Einheit“.
Der nächste anstehende Katholikentag wird vom 28. Mai bis 1. Juni 2014 in Regensburg stattfinden.

MB


Hirtenwort von Bischof Dr. Heiner Koch an die Gemeinden im Bistum Dresden-Meißen



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