Ein Hilfswerk für den Glauben

Bonifatiuswerk reagiert auf neue Formen der Diaspora

Bonifatiuswerk

Paderborn, 05.06.2013: Als „Hilfswerk für den Glauben“ präsentiert sich ab heute das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken. Am Gedenktag des heiligen Bonifatius richtet sich das Spendenhilfswerk mit seinen bewährten Zielen auf künftige Herausforderungen der Kirche sowie auf neue Formen von Diaspora in Deutschland aus. „Wir möchten, dass der christliche Glaube in Deutschland eine Zukunft hat – in ökumenischer Verantwortung und im Kontext von Europa“, betont der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, Monsignore Georg Austen. Die traditionellen und weiterhin dominierenden Hilfsformen des Bonifatiuswerkes in den Regionen mit extremer Diaspora - die Bauhilfe, Verkehrshilfe und Kinder- und Jugendhilfe - werden durch die sogenannte Glaubenshilfe ergänzt. Insgesamt stehen in 2013 dafür rund 800.000 Euro bereit.

Das Bonifatiuswerk stellt sich mit diesem Schritt zum einen einer weltweit einmaligen Situation: der Glaubensdiaspora in Ostdeutschland. Mehr als 75 Prozent der Bevölkerung sind dort weder evangelisch noch katholisch noch gehören sie einer anderen Religionsgemeinschaft an. „Katholische Christen erleben sich in Ostdeutschland gemeinsam mit evangelischen Christen in der Minderheit gegenüber der großen Mehrheit der Nichtgläubigen“, erklärt Monsignore Austen die Glaubensdiaspora, die mittlerweile auch in einigen westdeutschen Großstädten anzutreffen ist.

Zum anderen nimmt das Bonifatiuswerk als Hilfswerk für den Glauben die sogenannte „emotionalen Diaspora des Glaubens“ wahr: „Insbesondere die wachsende Zahl derer, die sich von Glaube und Kirche entfremden, lässt in katholischen Regionen eine neue Diaspora entstehen, in der spürbar wird, was Alleinsein im Glauben bedeutet“, betont Monsignore Austen.

Das Bonifatiuswerk versteht beide Diasporaformen als Herausforderung: „Weder Glaubensdiaspora noch die emotionale Diaspora des Glaubens sind für uns ein Grund zur Resignation, sondern sie sind vielmehr ein Auftrag zum Aufbruch.“ Die traditionellen Förderwege des Spendenhilfswerkes in Regionen mit bis zu zwölf beziehungsweise bis zu 20 Prozent Katholikenanteil greift - die Bauhilfe, die Verkehrshilfe und die Kinderhilfe – werden deshalb durch die sogenannte Glaubenshilfe ergänzt. „Mit der Glaubenshilfe fördern wir missionarisches Engagement in ganz Deutschland“, erklärt Monsignore Austen.

Mit seiner Glaubenshilfe fördert das Bonifatiuswerk Personalstellen mit missionarischer Ausrichtung in den traditionellen Diasporaregionen. Für diese Reaktion auf die Glaubensdiaspora stellt das Hilfswerk 600.000 Euro im Jahr bereit.

Um der emotionalen Diaspora des Glaubens zu begegnen, unterstützt das Hilfswerk für den Glauben innovative missionarische Projekte in ganz Deutschland.

Es fördert außerdem Praktikanten, die in Nordeuropa, dem Baltikum oder Ostdeutschland Erfahrungen in der extremen Diaspora sammeln möchten und diese künftig in katholischen Regionen in Deutschland mit einbringen möchten.

Als ein „Dienstleister“ unterstützt das Bonifatiuswerk mit einprägsamem Material Kirchengemeinden, Familien und katholische Institutionen in ihrem Bestreben, den Glauben weiterzutragen. Mit einer Neugeborenentasche, einer Schulanfangsbox oder einem Glaubensrucksack können Glaube und Lebensalltag an besonderen Lebensknotenpunkten verknüpft werden. Mit Ratgebern zu gelebten christlichen Bräuchen und Riten kann das Glaubensleben in den Familien bereichert werden. Mit leicht verständlichen Informationen zum Glaubensleben kann eine Brücke zu kirchendistanzierten Menschen geschlagen werden.

Monsignore Austen betont: „Wir möchten als ein Hilfswerk, das traditionell Hilfe zur Selbsthilfe anbietet, innovativen missionarischen Initiativen eine Chance geben und auch vielen anderen Mut machen, neue Schritte in einer missionarischen Seelsorge zu wagen. Denn: Keiner soll alleine glauben!“

Weitere Informationen auf der neugestalteten Internetseite www.bonifatiuswerk.de.

AH



Zurück Impressum