Philosophie und Theologie im Spannungsfeld von Technik, Naturwissenschaft und Geschichte

Europäische Fachtagung zu Franz von Baader, 3.-6. Oktober

Franz-von-Baader-Tagung
Bei der Franz-von-Baader-Tagung im Haus der Kathedrale Dresden (Foto: Michael Wächter)

Dresden, 24.10.2013: Wer war Franz von Baader (1765-1841), und wie stark hat er seine Zeitgenossen und folgende Generationen durch sein Denken beeinflusst? Diese und andere Fragen stellten sich Philosophen, Theologen und interessierte Gäste aus neun Nationen vom 3.10. bis 6. Oktober 2013 im Haus der Kathedrale in Dresden. Franz von Baader gilt als einer der herausragenden Vertreter der philosophischen und theologischen Romantik, der die Naturforschung, Gesellschaftslehre, Religionsphilosophie, Theologie und Mystik seiner Zeit im Rückgriff auf die große, allerdings weithin vergessene theologische und philosophische Tradition zu einer neuen Synthese führen wollte. So ist es im Wesentlichen ihm zu verdanken, dass die mystischen Schriften Meister Eckharts und Jacob Böhmes für das 19. Jahrhundert wiederentdeckt und popularisiert wurden. Durch sein alles andere als unumstrittenes Werk hat er auf Philosophen und Intellektuelle seiner Zeit einen starken Einfluß ausgeübt, der bis in die Gegenwart weiterwirkt. Seine große Bedeutung für die europäische Geistesgeschichte und Theologie hat in der Rezeption diverse und teilweise widersprüchliche „Baaderbilder“ hervorgebracht, die es kritisch zu hinterfragen gilt.

Um Baaders Denken für die gegenwärtigen Debatten um Natur, Geist und Gott auf wissenschaftlich solider Basis neu zugänglich und sachlich fruchtbar zu machen, wurde vom 3. bis 6. Oktober durch das "DFG-Forschungs- und Editionsprojekt Franz von Baader" an der Philosophischen Fakultät der TU Dresden eine europäische Fachtagung organisiert. Tagungsgäste aus neun Nationen diskutierten und berieten über den wissenschaftlichen Grenzgänger Franz von Baader. Darüber wird im kommenden Jahr ein Tagungsband veröffentlicht.

Die Tagung fand in Zusammenarbeit mit der Katholischen Akademie statt und wurde von Prof. Dr. Albert Franz, Dr. Alberto Bonchino und Michael Wächter veranstaltet. Für die großzügige Unterstützung durch die DFG, der Katholischen Akademie und des Bistums Dresden-Meißen sei ein herzlicher Dank ausgesprochen, im Besonderen an Bischof Dr. Heiner Koch und Pater Clemens Maaß SJ.

Michael Wächter



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