Den eigenen Weg finden und gehen

Dresdner Jugendfeier am vergangenen Sonnabend, 22. Juni

Jugendfeier

Dresden, 24.06.2013: Unter festlichen Klängen der Silbermannorgel zogen 18 Mädchen und Jungen am 22. Juni durch den Mittelgang in die Dresdner Kathedrale ein. Anlass war die Jugendfeier, ein Alternativangebot für Jugendliche, die sich bewusst gegen die Jugendweihe entschieden haben, für die aber auch keine kirchliche Feier wie Firmung oder Konfirmation in Frage kommt. Seit nunmehr zehn Jahren gibt es in Dresden dieses Angebot.
Der Feier ging ein knapp neunmonatiger Vorbereitungskurs voraus, in dem sich die Jugendlichen bei regelmäßigen Treffen mit Themen des Erwachsenwerdens und anderen selbstgewählten Schwerpunkten beschäftigten.

„Das Leben ist eine Baustelle“ war das Motto dieses Kurses. In der Zeit der Vorbereitung bauten die Jugendlichen an ihrem eigenen Lebenshaus. Anhand dieses Hauses erzählten sie bei der Feier von sich, ihrer Familie und ihren Zukunftsvorstellungen. „Das Fundament meines Hauses ist meine Familie“, lautete ein Satz, der dabei immer wieder zu hören war. Fast allen war es wichtig, durch Fenster und Türen Offenheit anderen Menschen gegenüber zu signalisieren. Am häufigsten genannte Zukunftswünsche waren eine eigene Familie und Erfüllung im Beruf.
Auch Beiträge der Jugendlichen, zwei Anspiele und ein Gedicht, waren Bestandteil der Feier. Zur festlichen Gestaltung trug das Männerchorensemble „Stimmwerk/13“ ebenso bei, wie die MDR-Moderatorin Henriette Schmidt, die in ihrer Festrede die Jugendlichen ermutigte, sich in Staat und Gesellschaft einzumischen und so Zukunft aktiv mitzugestalten.

Begleitet wurde dieser Jugendfeierkurs von Pfarrer Markus Böhme, der bis Ende März Dekanatsjugendseelsorger in Dresden war, von der Jugendreferentin Katharina Eifler und zwei ehrenamtlichen Mitarbeitern.

„So einmalig und einzigartig wie eure Häuser sind, so einzigartig und einmalig ist jeder von euch“, sagte Pfarrer Böhme in seiner Begrüßung und zeigte sich überzeugt: „Jeder von euch wird seinen Weg finden und gehen.“

Ursprünglich sollte die Jugendfeier bereits zwei Wochen vorher stattfinden, doch dann kam das Elbehochwasser und deshalb erklärten die Eltern: „Wir können – selbst wenn wir und die Hofkirche nicht direkt betroffen sind – doch nicht feiern, wenn nebenan die Katastrophe wütet.“
Es war gut, die Feier zu verschieben, und es war eine gute und gelungene Jugendfeier, auch wenn vom Jugendfeierteam nur Pfarrer Böhme anwesend sein konnte.
Dieser gab am Ende der Feier den Jugendlichen einen Segenswunsch mit auf ihren weiteren Lebensweg.
Anschließend ging es ins Haus der Kathedrale zu einem kleinen Empfang, bei dem die Jugendlichen ihre Wünsche – auf Zettel geschrieben und an Gasluftballons befestigt – gen Himmel schickten.

Bereits jetzt liegen für den nächsten Jugendfeierkurs, der im September beginnen wird, Anmeldungen vor – sicherlich auch ein Beweis dafür, dass sich das Konzept der Dresdner Jugendfeier bewährt hat, nicht zuletzt deshalb, weil die erwachsenen Begleiter Wert darauf legen, den Jugendlichen nichts überzustülpen, sondern ihnen Anregung und Raum zu geben, sich auf dem Weg des Erwachsenwerdens mit „lebenswerten Haltungen“ auseinanderzusetzen.
Interessierte können am 4. Juli 2013 um 19.30 Uhr an einem Info-Abend im Haus der Kathedrale (Schloßstr. 24, Eingang Kanzleigässchen) teilnehmen oder ihre Fragen an die Mail-Adresse info@jugendfeier-dresden.de richten.


Markus Böhme



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