Forschungsprojekt zu nachwachsenden Rohstoffen beendet

Abschlussveranstaltung am 6. Juni

St. Marienthal
Das Kloster St. Marienthal mit dem IBZ

Ostritz, 06.06.2013: Am heutigen Donnerstag, 6. Juni, fand im Internationalen Begegnungszentrum St. Marienthal (Ostritz) die Abschlussveranstaltung eines Forschungsprojektes statt. Ziel des dreijährigen Projektes war es, die Auswirkungen eines verstärkten Anbaus nachwachsender Rohstoffe auf Umwelt und Natur zu erforschen. Zugleich wurde nach Wegen gesucht, Umwelt- und Naturschutz künftig besser in gesellschaftliche Entscheidungsprozesse zu integrieren. Aktivitäten zur Energieversorgung und zum Klimaschutz sollen z.B. künftig besser mit den Bemühungen zum Erhalt der biologischen Vielfalt und der Ökosysteme verbunden werden.

Projektmitarbeiterin Birgit Fleischer dazu: „Die Natur ist unverzichtbare Grundlage unseres Wohlbefindens, unseres Wohlstandes und zahlreicher Wirtschaftsaktivitäten, ein Fakt, den wir oftmals leichtfertig übersehen. Materieller Wohlstand und persönliches Wohlergehen in vielen Lebensbereichen erwachsen direkt oder indirekt aus Leistungen der Natur. Daher müssen wir beim Anbau nachwachsender Rohstoffe wie z.B. Energiepflanzen, darauf achten, dass Natur- und Umweltschutz nicht auf der Strecke bleiben.“

Die Forscher weisen z.B. darauf hin, dass der Energieaufwand bei Bodenbearbeitung, Anbau, Düngung, Pflanzenschutz, Transport, Verarbeitung und Vermarktung nachwachsender Rohstoffe stets im Verhältnis zur Energieausbeute betrachtet werden muss. Weiterhin plädieren die Forscher dafür, auch nach Alternativen zum Anbau von Energiepflanzen (Mais, Raps etc.) zu suchen. Dafür ließe sich z.B. anfallendes Landschaftspflegematerial (Grasschnitt entlang der Straßen) zur Energiegewinnung verwerten, das ansonsten entsorgt werden müsste.

Als Beispielregion zur empirischen Überprüfung der Forschungsergebnisse diente der Landkreis Görlitz, da er mit Ausnahme von Küsten und Hochgebirgen alle für Mitteleuropa typischen Naturräume umfasst.

Als ein Ergebnis des Projektes entstand der Handlungsleitfaden „Nachhaltige Nutzung von Energiepflanzen für eine regionale Entwicklung im Landkreis Görlitz“, der sich an regionale Entscheidungsträger, Land- und Forstwirte, Anlagenbetreiber und Investoren sowie interessierte Laien richtet. Er zeigt im Bereich Energiepflanzenanbau Wege zu einem dauerhaft umweltverträglichen Handeln auf. Darüber hinaus entstanden mehrere wissenschaftliche Publikationen.
Das Projekt wurde durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) innerhalb des Förderschwerpunktes „Nachhaltiges Landmanagement“ gefördert.
Projektpartner waren: Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR), Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF), Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG), Internationales Begegnungszentrum St. Marienthal (IBZ) und Lausitzer Erzeuger- und Verwertungsgemeinschaft Nachwachsender Rohstoffe (LEVG) e.V.

Als sogenannte Praxispartner vor Ort stellten IBZ und LEVG das Bindeglied zwischen Wissenschaft und Praxis dar, führten Interviews mit Landwirten, Vertretern öffentlicher Behörden und Bürgern im Landkreis und organisierten Workshops sowie Informations- und Diskussionsveranstaltungen. Zusammen mit dem IÖR ist das IBZ Herausgeber des Handlungsleitfadens, an dessen Erarbeitung alle Projektpartner mitgewirkt haben.

IBZ



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