Tag der Offenen Tür im Pilgerhäusl Hirschfelde

am Sonntag, 27. Oktober, in Zittau-Hirschfelde

Erwacht zu neuem Leben: das Pilgerhäusl in Hirschfelde.

Erwacht zu neuem Leben: das Pilgerhäusl in Hirschfelde.

Zittau/Hirschfelde, 18.10.2013: Vom leerstehenden katholischen Pfarrhaus zum denkmal- und zukunftsgerecht sanierten Pilgerhäusl – diese Verwandlung hat seit 2010 ein rund 300 Jahre altes Umgebindehaus im Zittauer Ortsteil Hirschfelde vollzogen. Mit einem „Tag der offenen Tür“ am Sonntag, 27. Oktober, wird es sich erstmals runderneuert der Öffentlichkeit präsentieren. Von 10 Uhr bis 17 Uhr finden Führungen durch das Haus in der Komturgasse 9 statt. Christian Kretschmer, der aktiv an der Umgestaltung mitgewirkt hat und künftig die Pilger betreuen wird, begleitet die Besucher durch das zweigeschossige Gebäude mit Blockstube, Küche, Gewölberaum, Schlafräumen und Haustechnikbereich. Kulinarische Angebote runden die Besichtigung ab.

„Die Arbeiten am und im Pilgerhäusl Hirschfelde sind so gut wie abgeschlossen, die Ausstattung ist nahezu komplett. Wir wollen mit dem Aktionstag auf das schöne Ergebnis aufmerksam machen“, informiert Jeannette Gosteli von der Geschäftsstelle Umgebindeland. Nach der abschließenden Bauabnahme werde die Pilgerherberge pünktlich zur neuen Pilgersaison 2014 die ersten Übernachtungsgäste begrüßen. Die offizielle Eröffnung sei für den 21. März 2014 vorgesehen.

Dank an freiwillige Helfer

Die beispielhafte Sanierung des historischen Umgebindehauses war Kernstück des mehrjährigen Förderprojektes „Gemeinsam für den Erhalt der Umgebindehäuser – Sensibilisierung und Wissensvermittlung“ aus dem sächsisch-tschechischen Kooperationsprogramms Ziel 3/Cíl 3. Viele freiwillige Helfer aus Hirschfelde und Umgebung haben mit mehr als 8.500 Stunden ehrenamtlicher Arbeit zum Erfolg beigetragen.

Für diese Helfer und die weiteren Projektmitwirkenden auf deutscher und tschechischer Seite findet am 26. Oktober 2013 eine Abschlussfeier statt. Nach einer Wanderung auf dem Zittauer Pilgerweg von St. Marienthal nach Hirschfelde und einer Zusammenkunft in der Gaststätte „Alte Wäscherei“ Rosenthal werden ein Ökumenischer Gottesdienst, Führungen durch das Pilgerhäusl und ein geselliges Beisammensein in dessen Blockstube stattfinden.

Seit Ende September werden am Pilgerhäusl Hirschfelde noch abschließende handwerkliche Arbeiten ausgeführt. Dazu gehört die Reparatur beziehungsweise die originalgetreue Nachfertigung der insgesamt 36 Kastenfenster des Hauses. Diesen Auftrag hat die Tischlerei Frank Höhne aus Taubenheim übernommen. Darüber hinaus werden die Holzdielen im gesamten Haus eingebaut. Außen erfolgt die neue Holzverschalung des Oberschosses über dem massiven Hausabschnitt.

Umfangreiches Programm für 2014 geplant

Noch ehe das Pilgerhäusl richtig fertiggestellt ist, denkt der Verein schon darüber nach, wie es mit Leben gefüllt werden kann. Unter dem Titel „Miteinander im Pilgerhäusl“ informiert ein druckfrisches achtseitiges Faltblatt über das Angebot 2014 im neuen Pilgerhäusl Hirschfelde. Die Pilgerherberge in der Komturgasse 9 will sich mit mehr als 20 Veranstaltungen als Ort der Gastfreundschaft erweisen, darunter mit Geschichtenabenden, Vorträgen, Ausstellungen und Geistlichen Wochenenden. „Der Pilgerhäusl-Verein möchte über die Pilger hinaus alle Menschen guten Willens, die auf der Suche sind, willkommen heißen“, sagt Vereinsvorsitzender Michael Dittrich. „Gespräche und Erlebnisse zu verschiedensten Themen sollen sie zusammenführen, gleich welchen Glaubens und welcher Überzeigung sie sind.“

Zum Jahresauftakt soll am 17. Januar 2014 ein Geschichtenabend eine Tradition begründen. Jeweils am dritten Donnerstag im Monat werden ab 19 Uhr in der Blockstube Geschichten erzählt und Lieder gesungen, darunter in Lausitzer Mundart. Diese Veranstaltungsfolge wird deshalb den mundartlichen Titel „Fraajtschobd ein Pilgehäusl“ tragen.

Vorträge zur Heimat, Lebenshilfe und zu weiteren Themen werden an Freitagen das Programm prägen. Der erste widmet sich am 21. Februar 2014 historischen und modernen Öfen in Umgebindehäusern. Referent ist Ofenbaumeister i. R. Jürgen Cielslack aus Seifhennersdorf. 

Ausstellungen und Geistliche Wochenenden

Im Rhythmus von zwei Monaten sollen neue Ausstellungen im Gewölberaum des Pilgerhäusls auf sich aufmerksam machen. „Alles wird vielfältig sein: Die Autoren, ihre Themen, ihre Techniken“, teilt der Pilgerhäusl-Verein im Flyer mit. Die Eröffnungen jeweils ab 18 Uhr werden terminlich mit den Geschichtenabenden koordiniert. Unter dem Motto „Zwischen Hochwald und Kleis“ machen ab 21. März 2014 Landschaftsbilder mit dem Heimatmaler Willy Müller-Lückendorf bekannt. Die Reproduktionen der künstlerischen Werke stellt die Buchbinderei Steek aus Zittau zu Verfügung. Am 15. August 2014 ist eine Fotoschau zu den bedeutendsten Wallfahrtskirchen der Oberlausitz und Nordböhmens geplant, mit Aufnahmen von Jeannette Gosteli aus Oybin. Weitere Ausstellungen werden im Oktober und Dezember 2014 folgen.

Zwei Geistliche Wochenenden 2014 sollen „besonders intensiv dabei helfen, bei unserer – bewussten oder unbewussten – Gottessuche voranzuschreiten und das Leben im Sinne des Evangelium zu gestalten“, wie es im Faltblatt zu dieser Veranstaltungsform heißt. Auch zum gemeinsamen Pilgern möchte der Pilgerhäusl-Verein anregen. „Pilgern zum Zittauer Fastentuch“ ist eine Tour am 3. Mai 2014 überschrieben. Für den 6. September 2014 verzeichnet der Programmflyer „Pilgern von Vratislvice bis Chrastava“, einem tschechischen Abschnitt des Zittauer Pilgerweges von Görlitz nach Prag.

Der Flyer zum Veranstaltungsprogramm 2014 liegt zum Tag der offenen Tür am 27. Oktober 2013 im Pilgerhäusl und nachfolgend auch in den Zittauer Kirchen aus.

www.pilgerhaeusl.de

 



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