Sächsisch-Römische Ökumene
Leipziger Thomaner singen gemeinsam mit der Capella Sistina im Petersdom
Im Petersdom (hier eine Aufnahme von 2005) waren in diesen Tag die Leipziger Thomaner zu Gast. Foto: R. Ledschbor
Rom/Leipzig, 29.06.2013 (KPI): Ein musikalisches Zeichen der Ökumene haben der päpstliche Chor der Capella Sistina und der protestantisch geprägte Leipziger Thomanerchor in Rom gesetzt. Nach einem gemeinsamen Konzert in der Sixtinischen Kapelle am 28. Juni waren beide Chöre heute im Gottesdienst zum Hochfest Peter und Paul im Petersdom zu erleben. Für Sachsens katholischen Bischof Heiner Koch, der gemeinsam mit seinem evangelischen Amtsbruder Landesbischof Jochen Bohl (beide Dresden) die Reise begleitete, ein starkes Zeichen der Ökumene: "Zwei Spitzenchöre der evangelischen und der katholischen Kirche, die gemeinsam im Vatikan Gott zu Ehren Werke von Palestrina, Penderecki und Bach singen - ein eindrucksvolles Erlebnis. Die Tatsache, dass Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone persönlich die Sänger in der Sixtinischen Kapelle begrüßte, zeigt, welch hohen Stellenwert der Auftritt im Vatikan genießt." Als „Akt der musikalischen Ökumene und Gipfeltreffen zweier Konfessionen“, hatte Thomaner-Geschäftsführer Stefan Altner (Leipzig) den gemeinsamen Auftritt im Vorfeld gewürdigt.
Die Einladung der Leipziger Thomaner geht noch auf Benedikt XVI. zurück. Der Auftritt wurde von Papst Franziskus bestätigt. Der dreitägige Besuch folgt auf ein Gastspiel der Cappella Sistina Anfang Juni in Sachsen. Dabei waren die italienischen Sänger in Leipzig und Dresden zu Gast, wo sie mit Thomanern und Kapellknaben auftraten. Die Thomaner sangen bereits in den 70er und 90er Jahren im Vatikan. Erstmals wirken die Leipziger Jungen nun aber in einem Papstgottesdienst mit.
Der Päpstliche Chor der Sixtinischen Kapelle – offiziell „Cappella Musicale Pontificia Sistina“ – übernimmt im Vatikan bei päpstlichen Liturgien die musikalische Gestaltung. Der Chor wurde von Papst Gregor I. vor über 1.400 Jahren gegründet. Die Leipziger Thomaner blicken auf eine rund 800-jährige Tradition zurück.
MB