Gemeinsamer Wahlaufruf von Bischof und Landesbischof

Demokratisch wählen. NPD für Christen nicht wählbar.

Rufen gemeinsam auf, das Wahlrecht demokratisch zu nutzen: Landesbischof Bohl (links) und Bischof Koch.

Rufen gemeinsam auf, das Wahlrecht demokratisch zu nutzen: Landesbischof Bohl (links) und Bischof Koch.

Dresden, 16.09.2013: Der Landesbischof der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens, Jochen Bohl, und der Bischof des Bistums Dresden-Meißen, Dr. Heiner Koch, haben die Bürgerinnen und Bürger in Sachsen dazu aufgerufen, sich an der Bundestagswahl zu beteiligen und die demokratischen Parteien zu unterstützen.

„Dass wir in unserer Gesellschaft demokratische Strukturen haben, ist eine große Errungenschaft und nicht selbstverständlich. In vielen Diktaturen sehnen sich die Menschen nach freien Wahlen und kämpfen unter hohem persönlichen Einsatz dafür“, sagte Bischof Koch in Dresden. „Die Demokratie ermöglicht, dass die Bürger die Richtung der politischen Entwicklung entscheiden können. Aber sie lebt auch davon, dass sich viele an ihr beteiligen. Die Pflanze der Demokratie kann nur gedeihen, wenn sie gepflegt wird, und der beste Dünger für sie ist eine hohe Wahlbeteiligung“, sagte Landesbischof Bohl.

Zugleich erinnerten die Bischöfe daran, die Prinzipien des Evangeliums bei der Wahlentscheidung zu bedenken. „Nicht zuletzt am Umgang mit Asylsuchenden zeigt sich die christliche Verantwortung. Wer in existenzieller Not aus seiner Heimat fliehen muss, braucht Hilfe und eine menschenwürdige Behandlung. Parteien, die zu Ablehnung und Hass gegen diese Menschen aufstacheln, stehen zur christlichen Botschaft in krassem Widerspruch“, so Landesbischof Bohl und Bischof Koch.

Empört zeigten sie sich über Wahlplakate der NPD, die Hass und Feindschaft säen. „Religionen werden gegeneinander ausgespielt und Vorurteile gegenüber anderen Bevölkerungsgruppen geschürt. Weite Teile der Partei verherrlichen offen oder heimlich die Verbrechen des Nationalsozialismus und lehnen die Demokratie ab. Die dort vertretene Ideologie der Ungleichwertigkeit von Menschen widerspricht der christlichen Auffassung grundlegend“, sagte Landesbischof Bohl. 

„Christen glauben, dass jeder Mensch gleichermaßen von Gott geliebt ist – unabhängig von seinem Geburtsort und seiner Hautfarbe. Jesus hat in seinem Wirken Ausgrenzungen zwischen Menschengruppen überwunden und neue Gemeinschaft gestiftet. Er hat sich den Armen und Ausgestoßenen zugewendet“, so Bischof Dr. Koch. Als weiteres wichtiges Anliegen jeder Wahlentscheidung regte er an, den Schutz der Familie besonders in den Blick zu nehmen.

Gemeinsam appellierten die Bischöfe an die Bürgerinnen und Bürger: „Beteiligen Sie sich an der Wahl! Nutzen Sie Ihre Stimme!“   



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