"Jetzt bin ich wirklich in Rom angekommen..."

825 Ministranten aus Dresden-Meißen am 3. August im Petersdom - und nicht nur dort

Blick auf den Petersdom

"Jetzt bin ich wirklich in Rom angekommen..." Dieser Satz war häufig zu hören, als der Petersdom in Sichtweite kam. Die erste Besonderheit des Sonntags war, dass es regnete. In leichtem angenehmen Nieselregen ging es los in Richtung Anagnina. Dies ist die Endhaltestelle der Metro A, die uns in die Stadt bringen sollte. Lauter Jubel ertönte, als die Lautsprecherstimme sagte: „prossima fermata: Ottaviano San Pietro“ (nächste Haltestelle: Ottaviano Sankt Peter).
Hinter den Häusern und den Gebäuden des Vatikans erschien die Kuppel, die viele nur aus dem Fernsehen kannten.
Die Wahl fiel schwer, ob die Kuppel, die Gräber oder ein Rundgang durch den Petersdom das erste Erlebnis sein sollte.
Einige Kapläne schauten sehnsüchtig zur Benediktionsloggia, von der aus der neue Papst verkündet wird.

Grüne T-Shirts waren überall zu sehen. „Es ist schon Wahnsinn, in einer solchen Kirche zu stehen. Wenn man nur die bautechnische Leistung bedenkt“, so das Statement eines Teilnehmers. Andere freuten sich einfach nur, im Petersdom zu sein. Bewegend war die Begegnung mit den beiden Heiligen Päpsten Johannes Paul II. und Johannes XXIII. Der Altar, in dem Johannes Paul II. seine letzte Ruhe fand, war rege umlagert. „Er lächelt. Seine sprichwörtliche Güte hat er in die Ewigkeit mitgenommen“, so Matthias aus Crimmitschau bei der Begegnung mit Johannes XXIII. Eine Welle  ehrfürchtiger Stimmung schlug trotz tausender Touristen durch den Petersdom.

Nach dem Besuch des Vatikans war die Heilige Messe in San Andrea della Valle der nächste Programmpunkt. Bis dahin war genug Gelegenheit, Teile der Stadt weiter zu erkunden. „Pizza, Pasta und Gelati“ waren wohl die meist gesprochenen Worte.

Um 16 Uhr läutete die Sakristeiglocke zur Heiligen Messe. Unter Leitung des Ministrantenseelsorgers Kaplan Winfried Kuhnigk feierten über 800 Ministranten in der Messe die Gegenwart Gottes. Ein Anspiel zur Predigt schilderte den Gegensatz zwischen Schlafen und Aufstehen zur Sonntagsmesse – eine Situation, die die Ministranten gut nachvollziehen konnten. Diakon Daniel Frank entfaltete dies in der Predigt mit den Worten „Nichts kann uns trennen von der Liebe Christi“.

Verwunderung kam auf, als es an die Kollekte ging: „Ihr sollt Euch aus den Körbchen etwas rausnehmen“, erklärte ein Ministrant die Aktion. In den Körbchen waren Zettel mit Namen von Leuten, für die die Minis beten sollten. Auf diese Art können wir mehr geben als wir denken...
„Die Ministrantenstunde geht bis Donnerstag“, war die erste Vermeldung von Kaplan Kuhnigk. Gelächter leitete die nächste wichtige Meldung ein: den Dank an die Pressevertreter des Bistums. An dieser Stelle sei herzlicher Dank an Herrn Baudisch und Frau Meuser gesagt, die uns diese Berichterstattung ermöglichen. Dafür einen tosenden Applaus!

Die dritte Vermeldung betraf den letzten Programmpunkt des Tages: das Gruppenfoto auf der Spanischen Treppe.
Geplant war, dass die Ministranten um Punkt 20 Uhr die Spagna besetzen („besetzen“ ist wörtlich zu verstehen) und dies fotografiert wird. Was stattfand, war ein Flashmob (der seinesgleichen sucht), bei dem langsam aber sicher ab 19.40 Uhr die Treppe sich grün färbte und 20 Uhr 825 Minis des Bistums Dresden-Meißen in Sprechchören und Liedern ihre Heimatverbundenheit betonten. „Dresden-Meißen Olé“, war neben dem Mottolied „Frei“ am lautesten zu hören. (Der Bischof wird sich freuen!)

Viele Passanten fragten, wer wir seien und was wir machen. „Wallfahrt“, „pilgrims from Germany“, „pellegranagio di ministranti“ und so weiter, versuchten wir in allen möglichen Sprachen, derer wir mächtig waren – oder auch nicht – das Tun zu erklären. Die Freude überwog und viele waren von unserem Enthusiasmus angesteckt. Erste Verbindungen zu anderen Bistümern wurden geknüpft und viele Tücher getauscht.

Stichwort Pilgertuch
Jeder Teilnehmer hat ein Schlauchtuch bekommen, das das Logo der Fahrt zeigt. Dabei ist an der Grundfarbe die Kirchenprovinz, an der Druckfarbe das Bistum zu erkennen. Dresden-Meißen hat das Logo in Schwarz auf Grün gedruckt. Ein reger Austausch soll die Ministranten auch farblich vermischen.

Pilgertuch

Sprechchöre begleiteten die Gruppen in die Unterkünfte. Das Abendgebet rundete den Tag ab. Müde aber zufrieden beginnt nun die Nacht(ruhe).

Wir danken allen, die unsere Wallfahrt im Gebet und finanziell unterstützen. Wir grüßen im Gebet verbunden alle Daheimgebliebenen.

Raphael Weichbrodt




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