Bischof Koch besuchte Linksfraktion im Sächsischen Landtag

am 15. April

Bischof Dr. Heiner Koch

Bischof Heiner Koch.

Dresden, 15.04.14: Bischof Heiner Koch war heute zu Gast bei einer Sitzung der Fraktion Die Linke im Sächsischen Landtag. Im Anschluss an den offenen Gedankenaustausch in freundlicher, entspannter Atmosphäre erklärte Rico Gebhardt, Vorsitzender der Fraktion Die Linke im Sächsischen Landtag:

"Wir danken Bischof Dr. Koch für seine Bereitschaft zum offenen Dialog, den wir gerne wahrnehmen. Dabei tritt Gemeinsames zutage: Der Schutz des Sonntags vor Kommerzialisierung; die staatliche, finanzielle Gewährleistung der Bildungsarbeit freier, auch konfessioneller Schulen; der menschenwürdige Umgang mit Flüchtlingen; die Zurückweisung von Ressentiments und Intoleranz; die Suche nach praktischen Wegen zu Gerechtigkeit und Frieden. 

Linke haben ein laizistisches Gesellschafts- und Politikverständnis. Dabei sollten wir mehr als bisher noch Missverständnisse vermeiden, wir seien irgendwie kirchenfeindlich. Unterschiedliche Auffassungen darüber, was nach dem Tod kommt oder im Himmel ist, sollten uns im Leben und auf Erden nicht trennen. Wir wollen die Kräfte der Zivilgesellschaft stärken, dazu gehören auch die vielen Menschen, die aus freien Stücken in Kirchen wie anderen Religionsgemeinschaften das Gebot der Nächstenliebe zu erfüllen suchen."

Der Bischof des Bistums Dresden-Meißen, Dr. Heiner Koch, erklärt: "Mein Anliegen war, die Abgeordneten der Fraktion Die Linke kennenzulernen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Dabei ging es nicht nur um Fragen des Verhältnisses von Staat und Kirche, sondern um die ganze Bandbreite gegenwärtiger sozial-, wirtschafts- und gesellschaftspolitischer Herausforderungen. Wir wollen den Dialog mit allen Menschen, die Verantwortung für andere Menschen übernehmen. Dies gilt selbstverständlich auch für den Bereich der Politik. 

Drei Viertel der sächsischen Bevölkerung verstehen sich als konfessionslos. Das heißt aber keinesfalls, dass diese Menschen kein Gefühl für religiöse Grundfragen haben – ja, im Gegenteil, ich nehme seit Beginn meiner Tätigkeit hier eine große Offenheit für die wesentlichen Fragen nach dem Sinn unseres Daseins wahr. Deshalb geht es darum, Brücken des Austausches zu bauen, dazu wird gewiss auch der 100. Katholikentag 2016 in Leipzig beitragen." 



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