Burgstädter Katholiken bekennen zum Tag des offenen Denkmals Farbe

Dr. Theresia Völker berichtet von einer Gemeindeausstellung zu liturgischen Farben

"Wir öffnen bereits seit einigen Jahren unsere Kirche zum Tag des offenen Denkmals. So trauen sich auch der Kirche Fernstehende oder Menschen, die lange nicht mehr da waren, wieder in die Kirche. Wir haben damit gute Erfahrungen gemacht.

 Grün, die Farbe des Wachstums und der Hoffnung, wird an den Sonntagen im Jahreskreis und den Werktagen des Kirchenjahres, auf die kein Heiligenfest fällt, getragen.

Grün, die Farbe des Wachstums und der Hoffnung, wird unter anderem an den Werktagen des Kirchenjahres, auf die kein Heiligenfest fällt, getragen. Fotos: T. Völker

Und beim diesjährigen Thema Farben fielen mir sofort die liturgischen Farben ein. Nach einem Blick in die Schränke unserer Sakristei fand ich viele Schmuckstücke, die ich noch nie im Gottesdienst gesehen habe – und das, obwohl ich dort sehr regelmäßig bin. So hatte ich die Idee, diese Schätze allen im Rahmen des Tags des offenen Denkmals zugänglich zu machen. Und nebenbei gleich noch etwas Wissen zu den liturgischen Farben und zu liturgischer Kleidung anzubieten. Ich muss sagen: ich hab auch selbst dabei einiges dazugelernt. 

 Die Kleiderordnung des Priesters lernten die Besucher der Ausstellung in Burgstädt kennen.

Die Kleiderordnung des Priesters lernten die Besucher der Ausstellung in Burgstädt kennen.

In meiner Heimatkirche fand ich außerdem noch eine Reihe ganz alter Messgewänder, von denen ich einige borgen durfte. So konnte der Unterschied ‚vorkonziliar’ und ‚nachkonziliar’ gut dargestellt werden. Die Besucher, die kamen, waren offen und neugierig. Es gab viele gute Gespräche. Zusammen mit mehreren anderen Gemeindemitgliedern lösten wir uns gegenseitig bei der Betreuung des Angebots ab. Und alle gaben ein positives Feedback.

Eine Frau, die in unserem abgedunkelten und mit wechselnden Farben durchfluteten Beichtraum Ruhe fand und diesen Moment sichtlich genossen hatte, sagte: ‚Das hat mir richtig gut getan.’ Natürlich kamen auch Neugierige, die wissen wollten, was der Priester unter seinem Messgewand trägt: Nämlich Schultertuch und Albe. Für den Nachmittag hatten wir eine Kinderführung geplant, bei der eine Eule und ein Rabe als Handpuppen durch die Ausstellung führten. Kinder kamen dazu leider nur wenige – dafür umso mehr Erwachsene, etwa zwanzig.


Violett, Sinnbild für den Übergang und die Verwandlung, wird unter anderem in der Fastenzeit vor Ostern und im Advent getragen.
Violett, Sinnbild für den Übergang und die Verwandlung, wird unter anderem in der Fastenzeit vor Ostern und im Advent getragen. 


Insgesamt besuchten fast fünfzig Gäste unsere Kirche und die Ausstellung – nicht mitgezählt die Kirchbesucher, die gleich nach der Messe einen Blick in den Gemeinderaum warfen.

 Originell: mit Sirup konnten die Besucher Getränke in unterschiedlichen Farben mischen.

Originell: mit Sirup konnten die Besucher Getränke in unterschiedlichen Farben mischen.

Und das gab es außerdem: Eine Erlebnisausstellung, bei der die Teilnehmer auf bunte Papierbögen schreiben konnten, was ihnen zu dieser Farbe einfällt. Außerdem sollten sie zu verschiedenen Gefühlen die eigene Farbe finden. Aus farbigem Sirup konnten sie selbst Limo in liturgischen Farbtönen mischen. Und am Folgetag nutzte schließlich auch noch eine Religionslehrerin die Ausstellung für ihren Unterricht."


Dr. Theresia Völker



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