Caritas und Diakonie fordern bessere Versorgung Schwerstkranker und Sterbender

„Aktive Sterbehilfe ist keine Lösung!“

Caritas


Dresden, 29.01.2014: „Warum wird die palliativmedizinische Versorgung und hospizliche Begleitung so wenig als Alternative zur aktiven Sterbehilfe diskutiert? Häufig sind es doch die Angst vor Schmerzen, die Angst vor dem Alleinsein oder die Angst, anderen zur Last zu fallen und der drohende Autonomieverlust, die den Wunsch auf aktive Sterbehilfe wecken. In einer solchen Situation kann die Hilfe doch nicht in einer organisierten Form der Beihilfe zum Suizid bestehen!“ Die beiden christlichen Wohlfahrtsverbände in Sachsen, der Caritasverband im Bistum Dresden-Meißen und die Diakonie Sachsen wollen sich mit ihren Erfahrungen, dass gute palliativmedizinische Versorgung und eine menschenwürdige Begleitung Sterbewünsche meist überflüssig machen, in die Diskussion um eine gesetzliche Regelung zur aktiven Sterbehilfe, der Tötung auf Verlangen, einschalten.
Noch gibt es in Deutschland kein Gesetz, das die aktive Sterbehilfe regelt. Ein Gesetzentwurf der alten Koalition, das lediglich die gewerbliche Sterbehilfe unter Strafe gestellt hätte, war gescheitert. Die Große Koalition will nun ein Gesetz zur aktiven Sterbehilfe nachholen und hat die Parlamentarier dazu von ihrem Fraktionszwang entbunden.

„Der Wunsch, sein Leben zu beenden, hat Gründe. Die müssen wir ernst nehmen. Aber dazu brauchen wir Solidarität, Mitmenschlichkeit und Zuwendung“, sagt Uta Werner, bei der Diakonie Sachsen zuständig für Hospizarbeit, und verweist dabei auf die 30 christlichen Hospizdienste mit ihren rund 1100 ehrenamtlichen Mitarbeitenden. „Statt aktiver Sterbehilfe setzen wir uns für gute schmerztherapeutische und menschliche Begleitung von Schwerstkranken und Sterbenden ein. Erfahrungen belegen, dass zum Beispiel bei Menschen mit Tumorerkrankungen und begrenzter Lebenserwartung die aktive Sterbehilfe seltener gewünscht wird, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind“, ergänzt Caritas-Hospizreferentin Antoinette Steinhäuser.

Caritas und Diakonie plädieren daher für ein eindeutiges Verbot der aktiven Suizidbeihilfe und fordern gleichzeitig eine bessere Information der Menschen über die Möglichkeiten der schmerztherapeutischen Versorgung durch palliativmedizinisch geschulte Teams und die Begleitung durch Hospizdienste. Caritas und Diakonie setzen sich seit vielen Jahren in Sachsen für den Auf- und Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung ein und vertreten mit ihren ambulanten Hospizdiensten und zwei stationären Hospizen die Belange schwerstkranker und sterbender Menschen.

Angesichts der demographischen Entwicklung halten die beiden Verbände den Ausbau dieser Angebote für dringend notwendig. Da das Betreuungsangebot regional sehr unterschiedlich ist, gelte es, in allen Regionen Sachsens für sterbende Menschen und ihre Angehörigen palliative Versorgung und hospizliche Begleitung wohnortnah zur Verfügung zu stellen.

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