Weit weg ist näher als du denkst

Caritas eröffnet Jahreskampagne 2014

Plakat: Caritas.

Dresden, 08.01.2014: Die globale Verantwortung eines jeden einzelnen ist das Jahresthema der deutschen Caritas, das heute offiziell eröffnet wurde. Unter dem Motto „Weit weg ist näher als du denkst“ will der katholische Wohlfahrtsverband somit auf die weltweiten Verflechtungen, aber auch auf die zunehmenden Spannungen zwischen arm und reich hinweisen. „Die Lebensweise in den reichen Ländern geht oft auf Kosten der Armen in der Welt. Wir wollen drauf aufmerksam machen, dass jeder Einzelne durch seine Entscheidungen dazu beitragen kann, die Welt sozialer und gerechter zu machen“, betont der Caritasdirektor für das Bistum Dresden-Meißen, Matthias Mitzscherlich. In einer globalisierten gehe Nachbarschaft über Ländergrenzen hinweg. Wenn es darum geht, eine gerechte Welt zu bauen, trage jeder Verantwortung.

Dies zeige sich beispielsweise am Umgang mit Mobiltelefonen. Den meisten Menschen sei nicht bewusst, dass das für die Handy-Produktion erforderliche Tantal meist unter menschenunwürdigen Bedingungen gefördert werde. Auch über die Entsorgung der Geräte denke kaum jemand nach. „Unsere alten Geräte landen häufig auf den Müllhalden Afrikas, wo die Menschen, darunter viele Kinder, gezwungen sind, unter gesundheitsschädigenden Bedingungen unseren Elektroschrott zu entsorgen“, so Mitzscherlich. Dies fordere zum Nachdenken darüber auf.

Auch in den Bereichen Klima oder Arbeitsmigration zeigen sich die globalen Verflechtungen. Den verantwortungsvollen Umgang mit den natürlichen Ressourcen thematisiert die Kampagne ebenso wie die Tatsache, dass vor allem osteuropäische Frauen in Deutschland als Haushaltshilfen oder Pflegerinnen arbeiten, von ihren Familien Zuhause aber schmerzlich vermisst werden.  „Unser Konsumverhalten muss sich den globalen Herausforderungen anpassen“, so Mitzscherlich. Nur so könne es gelingen, dass auch die Menschen in den armen Ländern ein würdiges Leben führen können. Arbeitsmigration müsse auch die Interessen der Herkunftsgesellschaften und der Migrant(inn)en selbst berücksichtigen. Gegen Ausbeutung und illegale Beschäftigungen müsse die Politik konsequent vorgehen, damit solche Arbeitsverhältnisse für Arbeitgeber unattraktiv werden.

Die Plakatmotive der Caritas-Jahreskampage wurden vom russischen Künstler Gordei gestaltet. Sie zeigen in farbigen Illustrationen Wechselwirkungen der globalen Welt. Entwickelt wurde die Kampagne von der Agentur BBDO proximity Düsseldorf, gefördert wird sie von der GlücksSpirale. „Die Bedeutung des eigenen Handelns zu erkennen und sich seiner Wirkungen bewusst zu werden, ist eines der Ziele, das wir mit dieser Kampagne verbinden“, sagt Matthias Mitzscherlich.

Andreas Schuppert



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