Gemeinsamer Aufruf von Bischof und Landesbischof zur Landtagswahl in Sachsen

Wahltermin: Sonntag, 31. August 2014

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
liebe Christinnen und Christen im Freistaat Sachsen,

am 31. August wählen wir einen neuen Sächsischen Landtag. Damit werden die Weichen für die nächsten Jahre im Freistaat gestellt. Unser Land Sachsen hat sich in den vergangenen 25 Jahren hervorragend entwickelt. Es ist ein lebens- und liebenswertes Land, das seine prägende Kraft sowohl aus Kultur und Geschichte nimmt, als auch aus dem Fleiß seiner Menschen. Es ist ein Land, in das gern Menschen kommen, ob als Touristen oder um hier zu leben und zu arbeiten. Dankbar dürfen wir auf diese Jahre zurückblicken, auch wenn es zweifellos neben den vielen Erfolgen und Höhepunkten manche Herausforderungen gab.

Neben dem Gedenken an den Beginn der beiden Weltkriege vor 100 bzw. vor 75 Jahren verbinden wir das Jahr 2014 vor allem mit der Erinnerung an die Friedliche Revolution vor 25 Jahren, durch die die Menschen im Osten Deutschlands Freiheit und Demokratie errungen haben. Gerade diese Erinnerung muss uns wach und sensibel werden lassen: Demokratie ist ein kostbares Gut. Man kann sie feiern, und das mit Recht, aber man muss sie auch pflegen und schützen.
Eine lebendige Demokratie braucht daher immer eine breite Beteiligung. Die einfachste Beteiligungsform ist die Teilnahme an der Wahl. Gerade wir im Osten Deutschlands wissen, dass das Wahlrecht ein hohes und unverzichtbares Gut und eine Verpflichtung ist. Nur durch eine hohe Wahlbeteiligung kann es gelingen, den extremen Parteien keinen Aktionsraum im Sächsischen Landtag zu geben. Daher bitten wir Sie: Nehmen Sie an der Wahl teil.

Wir Bischöfe werden selbstverständlich keine konkrete Wahlempfehlung für die eine oder die andere Partei geben. Wir möchten Sie aber bitten, sorgsam zu prüfen, welche der Parteien Ihren christlichen Ansprüchen am ehesten entspricht. Andere als demokratische Parteien sind für Christinnen und Christen nicht wählbar.
Prüfen Sie, legen Sie Kriterien an, die für Sie als Christ wichtig sind. Beschäftigen Sie sich mit den unterschiedlichen Parteien und befragen Sie Kandidaten danach, wie sie unsere christlichen Grundwerte und Ansprüche in ihr politisches Handeln aufnehmen wollen.

Wir wünschen Ihnen eine gute Entscheidung für unseren Freistaat Sachsen. Allen Demokraten, die sich als Abgeordnete in die Pflicht und damit in Verantwortung nehmen lassen wollen, gelten unser Dank und unser Respekt.

Dresden, 18. August 2014

Bischof Dr. Heiner Koch           Landesbischof Jochen Bohl
Bistum Dresden-Meißen          Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens 



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