"ohne Widerrede unser größter Kirchenkomponist"

Internationales Symposium zu Gottfried August Homilius
vom 30.1. bis 1.2. in Dresden

Dr. Uwe Wolf
Dr. Uwe Wolf, Stuttgart, bei seinem Referat über Gottfried August Homilius in der Kirchenmusikpraxis des 18. und 19. Jahrhunderts

Dresden, 31.01.2014: In Kooperation von Katholischer Akademie, Kreuzchor und der Stiftung Frauenkirche findet derzeit, vom 30. Januar bis 1. Februar, in Dresden ein Internationales Symposium zu Gottfried August Homilius (1714-1785) statt. In dieser Stadt lebte und arbeitete er 43 Jahre lang – nach 13 Jahren als Organist an der Frauenkirche war er anschließend 30 Jahre lang als Kantor der Kreuzschule hauptverantwortlich für die Musik in den Kirchen der Dresdner Altstadt. Zu seinen Aufgaben gehörte die Komposition und Aufführung neuer Werke. Auch wenn Ernst Ludwig Gerber (1746-1819) ihn in seinem "Allgemeinen Lexicon der Tonkünstler" geradezu emphatisch würdigt – "ohne Widerrede unser größter Kirchenkomponist" –, gerieten seine Werke für lange Zeit in Vergessenheit.
Heute sind, nach Aussage von Dr. Uwe Wolf, 11 Oratorien, 178 Kantaten, einige Versionen des "Magnificat", 67 Motetten, 2 Sammlungen mit Choralsätzen, mehr als 200 Orgelchoräle, 50 Orgel- und 2 Orchesterwerke von Homilius bekannt. Ein 688 Seiten umfassendes Werkverzeichnis ist vor wenigen Tagen im Carus-Verlag erschienen.

P. Clemens Maaß SJJesuitenpater Clemens Maaß, Direktor der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen, verwies in seiner Begrüßung darauf, dass sich "in der Geschichte der älteren und zum Teil auch neueren Kirchenmusik die Geschichte unterschiedlicher konfessioneller Kulturen spiegelt", und betonte die gute Zusammenarbeit mit der Evangelischen Landeskirche, gerade im Hinblick auf kirchenmusikalische Themen. Überhaupt spiele Kirchenmusik im Leben der beiden großen kirchlichen Konfessionen eine zentrale Rolle, so Maaß, und halte auf ihre Weise geistliche Themen in einer säkularisierten Öffentlichkeit präsent.


Landesbischof Jochen Bohl

Landesbischof Jochen Bohl beschrieb seine Verbundenheit mit Gottfried August Homilius, der sowohl an der Kreuzkirche wie auch an der Frauenkirche wirkte: die Kreuzkirche sei die Predigtkirche des Landesbischofs, und qua Amt sei er der Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung Frauenkirche. Es zähle mit zu Homilius' Verdiensten, dass der Gemeindegesang heutzutage grundlegend für den evangelischen Gottesdienst sei.





Dr. Ralf Lunau, Kulturbürgermeister der Stadt Dresden

Die Verdienste des Komponisten Gottfried August Homilius würdigte auch der Dresdner Kulturbürgermeister Dr. Ralf Lunau und wies darauf hin, dass mittlerweile die Stadt Dresden für den Kreuzchor Verantwortung trägt.









Prof. Dr. Gerhard Poppe






Prof. Dr. Gerhard Poppe, Initiator des Internationalen Symposiums und profunder Kenner der Dresdner Musikgeschichte des 18. Jahrhunderts, sprach in seiner Einführung zu der Fachtagung die sehr unterschiedlichen Beurteilungen über Homilius' Schaffen in der Fachliteratur an.








Mit hochrangigen Referenten widmet sich das Internationale Symposium sowohl der Biographie, den Kontexten und der Quellenüberlieferung als auch der Musik des Komponisten Gottfried August Homilius.




Überblick über alle Veranstaltungen zum 300. Geburtstag von Gottfried August Homilius



Fotos und Text: Elisabeth Meuser



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