Bewährtes bleibt erhalten, Neues kommt zur Geltung

Nach 40 Jahren bekommt das Gotteslob einen Nachfolger

Das neue Gotteslob

Das neue Gotteslob

Dresden, 27.03.2014 (KPI): Am kommenden Sonntag, 30. März, wird eine komplett überarbeitete und runderneuerte Ausgabe des kirchlichen Gebet- und Gesangbuchs „Gotteslob“ in allen Pfarreien des Bistums Dresden-Meißen offiziell eingeführt. Bischof Dr. Heiner Koch: „Wenn Sie im deutschen Sprachgebiet in den letzten vier Jahrzehnten einen katholischen Gottesdienst mitgefeiert haben, werden Sie fast immer das Gotteslob in den Händen gehalten haben. Es hatte seinen festen Platz im kirchlichen Leben und hat uns gute Dienste geleistet. In dieser Zeitspanne haben sich die Sprache, das ästhetische Empfinden, die Lebenswirklichkeit und die Ausdrucksgestalt des Glaubens verändert. So war es an der Zeit, ein neues Gebet- und Gesangbuch zu erarbeiten.“

Seit 2001 wurde das Nachfolge-Exemplar vorbereitet. Rund einhundert Experten arbeiteten daran mit. Etwa zur Hälfte greift das Werk auf bisherige Lieder zurück, zur anderen Hälfte ist neues Liedgut zu finden. Bischof Koch: „Es trägt den alten Namen Gotteslob, ist aber eine sehr weit reichende Neubearbeitung. Bewährtes blieb erhalten, alte Schätze wurden wiederentdeckt und Neues kommt darin zur Geltung.“

Neben seiner Funktion als Liederbuch im Gemeindegottesdienst soll das Gotteslob in Zukunft auch stärker als persönliches Gebetbuch sowie zur Feier von besonderen Andachtsformen wie Wort-Gottes-Feiern oder Stundengebeten dienen. Mit Impulsen, etwa zur feierlichen Segnung des heimischen Adventskranzes, möchte das Gotteslob auch stärker als Haus- und Familienbuch Verwendung finden. Auffällig ist auch die optische Gestaltung des neuen Werks: erstmals können sich die Gläubigen neben schwarzen Schriftsätzen über eine rote Schmuckfarbe im Buch sowie Bilder und Graphiken freuen.

Das Gesangbuch besitzt wie gewohnt einen deutschlandweit einheitlichen Hauptteil. In einem Zusatzteil werden regionale Besonderheiten berücksichtigt. So erscheinen hier beispielsweise typische Wallfahrtslieder oder Gesänge zu den Bistumspatronen einer Region. Dieser Zusatzteil ist im Osten Deutschlands als Gemeinschaftsausgabe des Erzbistums Berlin sowie der Bistümer Dresden-Meißen, Erfurt, Görlitz und Magdeburg gestaltet. Insgesamt 150.000 Exemplare wurden über den Leipziger St. Benno-Verlag in dieser Form zur Verfügung gestellt.

Die Einführung des neuen Gotteslobs war bereits zum 1. Advent 2013 geplant. Nachdem allerdings auch die Ausgabe Ost – wie 13 andere Diözesanausgaben – von Papierproblemen beim Druck betroffen waren,  entschieden sich die Herausgeberbischöfe für einen Neudruck. Die beauftragte Druckerei C.H. Beck hatte neben dem bestellten Papier knapp ein Drittel des Buchumfangs zunächst mit einem umstrittenen Dünndruckpapier produziert.

 

Zahlen und Fakten rund um das neue Gotteslob im Überblick:

Über 10 Jahre (von 2001 bis 2013) wurde am neuen Gotteslob gearbeitet.

Das Buch hat 3 Her­aus­ge­ber: Deut­sche Bischofs­kon­fe­renz, Öster­rei­chi­sche Bischofs­kon­fe­renz und der Bischof von Bozen-Brixen.

Eine Probepublikation wurde in 186 Gemeinden getestet und bewertet.

Über 100 Experten haben zusammen den Stammteil, also den gemeinsamen Hauptteil des Buches, erstellt. Die 38 am neuen Gotteslob beteiligten Diözesen haben alle den gleichen Stammteil (die Diö­ze­sen Deutschlands, Österreichs und Bozen-Brixen sowie Lüttich).

Rund 2.900 Lieder wurden im Vorfeld gesichtet.

280 Lieder wurden für den Stammteil ausgewählt (10 mehr als im alten Stammteil).

Davon stammen 144 aus dem alten Gotteslob.

136 Lieder wurden neu aufgenommen.

Etwa 20 Taizé-Gesänge gibt es im Buch.

Das Gotteslob enthält 56 Lieder aus dem Bereich Neue Geistliche Lieder.

Im Stammteil finden sich 145 ökumenische Lie­der (mit “ö” gekennzeichnet, von denen 90 auch im Evangelischen Gesangbuch enthalten sind).

Neu sind über 20 Bilder und Grafiken.

Es gibt insgesamt 24 unterschiedliche Diözesanausgaben (davon 21 in Deutsch­land, je eine in Öster­reich, Bozen-Brixen und Lüt­tich), da sich einige Bistümer auf einen gemeinsamen Eigenteil geeinigt haben.

Für die 3,6 Millionen Exemplare der 1. Auflage werden 300 Tonnen Papier benötigt, das entspricht 80 LKW-Ladungen.

960 Seiten umfasst der Stammteil.

240-340 Seiten gibt es in den unterschiedlichen Diözesan-Eigenanteilen.

Die Stan­dard­aus­gabe misst 11,2 x 17,0 cm und die Großdruckausgabe 13,2 x 19,8 cm.


MB



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