In Dresden steigt Anzahl an Beratungen für Schuldner

Caritas fordert Abbau bürokratischer Hürden bei Sozialleistungen

Dresden, 12.03.2014: Im vergangenen Jahr 2013 haben sich insgesamt 3.758 Dresdnerinnen und Dresdner an die Schuldnerberatungsstellen der freien Träger gewandt. Damit ist im Vergleich zu 2012 die Zahl der Ratsuchenden weiter leicht angestiegen (+40). Danach bezieht jeder Vierte Schuldner teilweise ergänzend zu einem geringen Einkommen ALGII. Die meisten haben mit Mietrückständen zu kämpfen, jeder zehnte mit Schulden beim Energieversorger oder sind von Bußgeldzahlungen betroffen. Darüber hinaus sind die Beratungsstellen zu Themen wie Zwangsvollstreckung, Pfändungsschutzkonto, Lohnpfändungstabelle und Inkasso aufgesucht worden.

Wie der Caritasverband für Dresden mitteilt, werden von Schuldnern staatliche Sozialleistungen wegen der bürokratischen Hürden oftmals nicht in Anspruch genommen „Ob Jobcenter, Arbeits- oder Sozialamt - für viele Menschen ist es in Dresden schwierig, zu Ihrem Recht zu kommen“, so Geschäftsführer Joachim Franke. So vermelden die Caritas-Beratungsstellen, dass Bedürftige nicht selten wochenlang auf Bescheide warten, die dann auch noch schwer zu verstehen und teilweise fehlerhaft seien. Vor allem sind es Alleinerziehende, Rentner und Migranten, die dann in Existenznot geraten, weil sie die Kosten ihres Lebensunterhalts nicht mehr zahlen können.

Der Geschäftsführer des Caritasverbandes in Dresden weist darauf hin, dass Armut und Verschuldung oft Hand in Hand gehen. Die Gründe für Verschuldung sind dabei vielfältig. Neben dem Verlust des Arbeitsplatzes können auch andere Schicksalsschläge wie Scheidung, Krankheit oder unvorhergesehene Zahlungsverpflichtungen zur Anhäufung von Schulden führen, die aus eigener Kraft nicht getilgt werden können. „Aus unserer Erfahrung wissen wir, dass Verschuldung beileibe kein Problem ist, das allein Sozialhilfe- und ALGII-Empfänger betrifft. Sie kann jeden treffen und zieht sich durch alle Gesellschaftsschichten.“ Die Hilfe der Fachberater bestehe daher zuerst in der Sicherung des Lebensunterhaltes und dann in der gemeinsamen Suche eines Weges aus den Schulden.

Die Caritas bietet wie die anderen Wohlfahrtsverbände auch kostenfreie Gespräche an. Eine diskrete Behandlung wird durch die Mitarbeiter gewährt. Angeboten wird auch eine Telefonberatung, die anonym erfolgen kann. Gefördert wird die Arbeit durch die Landeshauptstadt Dresden. Im Bedarfsfall ist sich bitte an Frau Köhmstedt, Schweriner Straße 27, 01067 Dresden zu wenden. Sie ist auch telefonisch unter  0351/49 84 715 oder per Email über schuldnerberatung@caritas-dresden.de  erreichbar.

Eine anonyme, kostenfreie und sichere Beratung wird auch über die Online-Beratung für Schuldner angeboten unter www.beratung-caritas.de

sk 



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