Musica Sacra während der Kar- und Ostertage

in Leipzig und Dresden

Propstei Leipzig

Musica sacra in der Propsteikirche Leipzig

In den letzten Tagen der Fastenzeit und dem sich anschließenden Osterfest erklingen in der Propsteikirche verschiedene Werke der Kirchenmusik.

Der Jugendchor der Propsteigemeinde gestaltet den Abendmahlsgottesdienst am Gründonnerstag, 17. April, um 19 Uhr mit dem gregorianischen Choral „Missa de Angelis“ und Gesängen zur Liturgie.

Am Karfreitag, 18. April, erklingen während der Feier vom Leiden und Sterben Jesu um 15 Uhr u.a. die „Johannespassion“ von Hermann Schroeder, „Popule meus“ von Tomás Luis de Victoria und „Ecce quomodo moritur iustus“ von Jacobus Gallus.
 
Chöre aus dem „Messias“ von Georg Friedrich Händel, die „Toccata E-Dur“ BWV 566 von Johann Sebastian Bach sowie „Preis dem Todesüberwinder“ von Michael Hermesdorff werden in der Feier der Osternacht am Samstag, 19. April um 21 Uhr zu Gehör gebracht.

Ausführende am Karfreitag und in der Osternacht sind Solisten, der Propsteichor und das Orchester der Propsteigemeinde unter der Leitung von Stephan Rommelspacher.

Am Ostersonntag, 20. April, erklingt in der Messfeier um 10 Uhr festliche Musik für zwei Trompeten, Pauken und Orgel von Johann Sebastian Bach, Jean Joseph Mouret und Georg Friedrich Händel. 
 


Kathedrale Dresden

Ostersonntags-Gottesdienst mit Puccini in der Kathedrale Dresden 

Am Ostersonntag, den 20. April erklingt um 10.30 Uhr im Pontifikalamt in der Dresdner Kathedrale die "Messa di Gloria" von Giacomo Puccini.
 
Mitwirkende sind: Gerald Hupach, Tenor, Matthias Henneberg, Bass, Dresdner Kapellknaben, Kathedralchor Dresden, Domorganist Thomas Lennartz, Mitglieder der Sächsischen Staatskapelle Dresden. Die musikalische Leitung hat KMD Matthias Liebich. 
 

Zur "Messa di Gloria" informiert Wolfgang Ritschel:

Von der „Messa a 4 voci con orchestra” zur „Messa di Gloria”

Giacomo Puccini, geboren am 22. Dezember 1858 im toskanischen Lucca, entstammte einer angesehenen Musikerfamilie, die seit mehreren Generationen die Organisten und Maestri am Dom der Stadt stellte. Seine Laufbahn als Kirchenmusiker schien demnach vorbestimmt zu sein. Mit 14 Jahren war er bereits ein versierter Organist, der nicht nur am Dom, sondern auch in anderen Kirchen Luccas den Dienst versah. 1878 feierte er mit einer Motette und einem Credo mit Orchester zum Fest des St. Paolino, des Schutzpatrons der Glocken, seinen ersten Erfolg als Komponist.

Durch die begeisterte Aufnahme sah er sich ermutigt, zwei Jahre später eine ganze Messe zu verfertigen, die Messa a 4 voci. Aus seiner Motette wurde das Kyrie, das Gloria wurde alsneunteilige Festmusik breit auskomponiert und das vorhandene Credo überarbeitet. Sanctus und Agnus Dei wurden in relativ knapper Form hinzukomponiert und das etwa 50minütige Werk dem Konservatorium zum Studienabschluss vorgelegt. Die Uraufführung am 12. Juli 1880 zum Paolino-Tag in Lucca gestaltete sich zu einem Triumph für den 21jährigen.

Puccini ging nun nach Mailand und begann seine spektakuläre Karriere in der Opernszene, wo ihm mit „Manon Lescaut“ der Durchbruch gelang. Es folgten die Welterfolge „La Bohème“, „Tosca“ und „Madama Butterfly“. Ein Kehlkopfleiden erzwang eine Operation in einer Brüsseler Klinik, der er am 29. November 1924 erlag. Die Schlussszene seiner Oper „Turandot“ wurde durch den mit ihm befreundeten Komponisten Franco Alfano vollendet.

Sein großes geistliches Jugendwerk war in Vergessenheit geraten. Erst nach 1945 entdeckte ein Freund Puccinis, der in den USA wirkende Priester Dante del Fiorentino, die Partitur der Messa in Lucca. Er veranlasste 1951 die Erstveröffentlichung, setzte sich für die Wiederaufführung ein und gab dem Werk, der dominanten Ausarbeitung des Gloria wegen, den Titel Messa di Gloria. Unter diesem Namen verbreitete es sich über die ganze Welt.

Die Messe wurde bereits an Ostern 2000 in der Kathedrale aufgeführt, ebenfalls unter der Leitung von KMD Matthias Liebich. Solisten waren damals Hannes Böhm (Tenor) und Ingolf Seidel (Bass).



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