"ohne Widerrede unser größter Kirchenkomponist"

Zahlreiche Veranstaltungen zum 300. Geburtstag von Gottfried August Homilius

Matthias Grünert, Roderich Kreile, Prof. Dr. Gerhard Poppe, Dr. Uwe Wolf
Homilius-Fachleute unter sich: Frauenkirchenkantor Matthias Grünert, Kreuzkantor Roderich Kreile, Prof. Dr. Gerhard Poppe (Katholische Akademie) und Dr. Uwe Wolf (Cheflektor Carus-Verlag)

Dresden, 20.01.2014 (KPI): Gottfried August Homilius (1714-1785) lebte und arbeitete 43 Jahre lang in Dresden – nach 13 Jahren als Organist an der Frauenkirche war er anschließend 30 Jahre lang als Kantor der Kreuzschule hauptverantwortlich für die Musik in den Kirchen der Dresdner Altstadt. Zu seinen Aufgaben gehörte die Komposition und Aufführung neuer Werke. Auch wenn Ernst Ludwig Gerber (1746-1819) ihn in seinem "Allgemeinen Lexicon der Tonkünstler" geradezu emphatisch würdigt – "ohne Widerrede unser größter Kirchenkomponist" –, gerieten seine Werke für lange Zeit in Vergessenheit. Heute seien von ihm 11 Oratorien, 178 Kantaten, einige Versionen des "Magnificat", 67 Motetten, 2 Sammlungen mit Choralsätzen, mehr als 200 Orgelchoräle, 50 Orgelwerke und 2 Orchesterwerke bekannt, zählte Dr. Uwe Wolf beim Pressegespräch zu den Veranstaltungen anlässlich des 300. Geburtstages von Gottfried August Homilius auf. Ein 688 Seiten umfassendes Werkverzeichnis sei gerade im Druck. Bei dem Komponisten überrasche seine formale Vielfalt, die er der jeweiligen Textaussage entsprechend verwendete, so Wolf.

Internationales Symposium

"Annäherungen an Gottfried August Homilius" verspricht ein internationales Symposium vom 30. Januar bis 1. Februar im Haus der Kathedrale (Schloßstr. 24), veranstaltet von der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen in Zusammenarbeit mit dem Dresdner Kreuzchor und der Stiftung Frauenkirche Dresden. Mit hochrangigen Referenten widmet sich die Tagung sowohl der Biographie, den Kontexten und der Quellenüberlieferung als auch der Musik des Komponisten.
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Aufführungen

Der Kreuzchor ehrt seinen früheren Kantor mit drei Konzerten:
am 2. Februar, Homilius' Geburtstag, in dessen Geburtsort Rosenthal-Bielatal,
am 5. April mit der Johannespassion in der Frauenkirche und
am 5. Juli in der Kreuzkirche, wo die Kantate "Preise, Jerusalem, den Herrn" erklingt.

Außerdem wird der Kreuzchor in allen Kreuzchorvespern (jeweils 17 Uhr) und einigen Sonn- und Feiertagsgottesdiensten (jeweils 9.30 Uhr) 2014 in der Kreuzkirche Homilius-Motetten aufführen.

Kreuzorganist Holger Gehring gestaltet die beiden Orgelzyklus-Konzerte am 19. Februar und am 3. Dezember, jeweils um 20 Uhr in der Kreuzkirche, mit Werken von Gottfried August Homilius.

Die Hochschule für Kirchenmusik lädt zu einem Konzert am 26. Januar um 17 Uhr in die Annenkirche ein, bei dem anlässlich seines 300. Geburtstages zwei Kantaten und ein Weihnachtsoratorium von Gottfried August Homilius aufgeführt werden.




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